Solidarität mit den Streikenden...

...bei Gate Gourmet/ Düsseldorf!
Am 26. Dezember machten auch in Magdeburg Transparente auf den Streik der Belegschaft von Gate Gourmet, im Düsseldorfer Flughafen, aufmerksam. Die Arbeiterinnen und Arbeiter sind mittlerweile seit über 80 Tagen im Streik um sich gegen die Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen bei Gate Gourmet zu wehren.
So fanden in der Vergangenheit bereits mehrere Solidaritäts- und Protestaktionen für die Streikenden statt. Ein Ende des Streiks und der Proteste ist bislang nicht in Sicht
Der Streik ist absolut notwendig, die Streikenden brauchen unsere Solidarität.
"ArbeiterInnen können viel verändern..."

Seit dem 7. Oktober streiken die Arbeiterinnen und Arbeiter der weltweit
zweitgrößten Catering-Firma für Bordverpflegung, Gate Gourmet gegen eine weitere Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen. Das Unternehmen verlangt die Verlängerung der Arbeitzeit von 38,5 auf 40 Stunden ohne Lohnausgleich, die Streichung von fünf der dreißig Urlaubstage und Kürzungen der Zulagen.
In den letzten Jahren hat sich der Arbeitsdruck erhöht, die ArbeiterInnen werden schikaniert und entwürdigend behandelt. Nun wehren sie sich gegen diese Angriffe des Unternehmens und fordern mit der Gewerkschaft NGG eine Lohnerhöhung von 4,5 Prozent. Am 7. Oktober wurde ein Kompromiß ausgehandelt, aber noch bevor die ArbeiterInnen in einer Urabstimmung über dieses Ergebnis entscheiden konnten, zog die Europa-Zentrale von Gate Gourmet in Zürich ihre Zustimmung zurück.

Nach dieser Verhöhnung seitens Gate Gourmets haben sich 71% der Belegschaft für einen Streik entschieden. Seit dem 7. Oktober, seit über 80 Tagen, streiken die ArbeiterInnen bei der Catering-Firma Gate Gourmet am Düsseldorfer Flughafen für mehr Lohn und gegen die weitere Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen, die Streikenden sind zu keinen weiteren Zugeständnissen bereit. Schon der erste Kompromiß war nicht von allen Streikenden euphorisch begrüßt worden. Solidarität und Unterstützung ist vor allem deswegen wichtig, weil die ArbeiterInnen in Düsseldorf zur Zeit alleine kämpfen, obwohl an andern Standorten wie München, Frankfurt,
Hamburg, Berlin usw. der Druck ähnlich ist und die Firma dort, wie auch in anderen Ländern, ähnliche Verschlechterungen durchsetzen will. Für Gate Gourmet ist es ein Machtkampf: sie wollen den ArbeiterInnen in Düsseldorf eine politische und psychische Niederlage aufzwingen, um an den anderen Standorten ihren Angriff um so leichter durchsetzen zu können.

Das Unternehmen Gate Gourmet
ist ein multinationales Catering-Unternehmen mit 150 Betrieben auf fünf Kontinenten und insgesamt 26.000 Beschäftigten. Bis 2001 war die Gate Gourmet-Filiale in Düsseldorf ein Tochterunternehmen der LTU und hieß LTC. LTU verkaufte ihre CAtering-Tochter mit den Standorten Düsseldorf und Frankfurt für 33,7 Millionen Euro an die Swissair-Tochter Gate Gourmet. Nur ein Jahr später wurde dann Gate Gourmet aus dem Konkurs der Swissair heraus an das Investmentunternehmen Texas Pacific Group (TPG) verkauft. Dieses Unternehmen will seitdem den maximalen Profit aus den Arbeiterinnen und Arbeitern herauspressen. Auf die Interessen der Belegschaft wird dabei keine Rücksicht genommen.

Angriff gegen die Beschäftigten
Vor zwei Jahren hatten Gewerkschaft und Belegschaft einem Sanierungsvertrag, in dem die BEFRISTETE Kürzung von Weihnachtsgeld und Lohnzuschlägen vereinbart wurde, zugestimmt. Nun ist dieses Frist
abgelaufen und das Unternehmen ist profitabel. Trotzdem will Gate Gourmet noch mehr aus den Arbeiterinnen und Arbeitern herauspressen und fordert nicht nur die Beibehaltung dieser Vereinbarung, sondern eine weitere
Kürzung der Lohnzuschläge, die Kürzung des Urlaubs um fünf Tage und eine Verschlechterung der Arbeitszeiten. Der Betrieb schreibt nachweislich tiefschwarze Zahlen und so waren die Forderungen des Managements nach weiteren Lohnopfern der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte.

Gate Gourmet kann den Streik in Düsseldorf bislang scheinbar gelassen wegstecken. Doch das ist nur möglich, weil von verschiedenen anderen Unternehmen Personal ausgeliehen wird, die nun Streikbruch begehen.
Einerseits werden Leiharbeiter angeheuert, andererseits reagierte Gate Gourmet intern mit Personalversetzungen und Essenszulieferungen aus anderen Standorten. Allerdings dürften die bisherigen Mehrkosten, die das Unternehmen für diese Streikbrecher bezahlt schon weit das überschreiten,
was sie die Forderungen der Beschäftigten gekostet hätten. Aber es geht Gate Gourmet auch nicht nur um diese paar Kröten, sondern um die verschärfte Abpressung von Arbeit für wenig Geld. Dies drückt auch
aus, dass der Geschäftsführer vor ein paar Tagen vor die Streikbrecher trat und verkündete, dass Gate Gourmet generell 10% Personalkosten einsparen will.

Solidarität
Dieser Streik ist nicht nur berechtigt, er ist auch notwendig. Deswegen gab es nicht nur Unmengen an Solidaritätsbekundungen und –besuchen, sondern auch zahlreiche Solidaritätsaktionen.
Am Freitag, den 25.11.2005, gab es eine Solidaritätskundgebung an der Halle 8a des Düsseldorfer Flughafens.

Solidaritätsaktion am 17. Dezember am Flughafen Berlin-Schönefeld, auf dem Gelände wurden Flugblätter zur Unterstützung der Streikenden von Gate Gourmet Düsseldorf zu verteilt.
Am 17. Dezember gab es eine Soli-Aktion am Frankfurter Flughafen für den Streik bei Gate Gourmet in
Düsseldorf.
„Der Streik in Düsseldorf ist ein Signal, sich zu wehren und gegen die Arbwärtsspirale anzugehen.
Zentrales Anliegen der Solidarität ist eine Verbindung zwischen linken Betriebsräten, linken Gewerkschaftlern und Gruppierungen aus der radikalen Linken zusammen zu bringen, um so die Abwärtsspirale nach unten zu stoppen und umzudrehen.“
Am 17.12. trafen sich im Flughafen Düsseldorf rund 40 Leute vor den LTU-Schaltern im Terminal C zu einer Solidaritätsaktion, verteilten Flugblätter, hielten eine Rede und stellten Transparente zur Schau. Anschließend demonstrierten sie etwa eine dreiviertel Stunde durch den restlichen Flughafen.

Der Konflikt um das bestreikte Unternehmen Gate Gourmet in Düsseldorf spitzt sich zu. Besonders gegen die Streikbrecherfirma G + A gab es in den vergangenen Tagen mehrere Aktionen - darunter offenbar auch einen
nächtlichen Anschlag auf das Duisburger Firmengebäude und Transportfahrzeuge. gegen die Firma, die maßgeblich für den Streikbruch verantwortlich ist - die Zeitarbeitsfirma G + A in Duisburg.
So wurden im gesamten Viertel Plakate geklebt und über die miese Rolle der Firma in dem Arbeitskonflikt informiert. Offenbar gab es auch eine Aktion gegen das Firmengebäude. Scheiben waren eingeschlagen und das Haus mit Farbe beschmiert. Außerdem wurden offenbar Transportfahrzeuge, die die Streikbrecher zu ihrem Job an den Flughafen bringen sollen, demoliert.
Flugblätter über den Streik wurden am Samstag außerdem noch in Hamburg, Hannover und Zürich verteilt.
Unter Anderem kam es in Paris zu Solidaritätsaktionen und auch die CNT in Spanien bezog sich auf die Streikenden bei Gate Gourmet.
Weiter Informationen findet ihr unter
LabournetGate Gourmet
FAU Streikseite
Indymedia Gate Gourmet

Seite zum Streik bei Gate Gourmet



Protestschreiben bitte faxen an:
Gate Gourmet GmbH Deutschland, Geschäftsleitung, Admiral-Rosendahl-Str. 2-8, 63263 Neu-Isenburg, Fax: 069 / 969 50 407
Solidaritäts- schreiben bitte per Email an:
region.blnr@ngg.net

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