Protestkundgebung gegen das Treffen der Deutsch-Griechischen Auslandshandelskammer
In der prächtig beflaggten alten Frankfurter Börse, die von einer Polizeihundertschaft weiträumig mit Metallgittern abgesperrt war, fand am Abend des 26. Januar eine Veranstaltung der Industrie und Handelskammer Frankfurt (IHK) mit einer Delegation der Deutsch-Griechischen Außenhandelskammer statt.
Neben dem griechischen Innenminister Stylianidis nahmen u.a. H. J. Fuchtel, der Beauftragte der Bundesregierung für Griechenland und die stellvertretende IHK Präsidentin Hoyndorf an dem Treffen teil.
Vor den Polizeisperren, teilweise mit Platzverboten belästigt und bei klirrender Kälte, demonstrierten rund 50 Menschen gegen genau die Politik, für die Versammelten stehen: die brutale europäische Austeritätspolitik.
In Redebeiträgen per Megafon wurde über die dramatische Lebenssituation in Griechenland informiert, die Zerstörung der medizinischen Versorgung, die rassistischen Massenfestnahmen von über zehntausend Flüchtlingen, die straffreie Folter auf Polizeiwachen etc . und die Solidarität mit den kämpfenden Menschen in Griechenland bekundet.
Die Solidarität mit der antiautoritären und anarchistischen Bewegung, deren Infrastruktur an Häusern, Druckereien und Radios von staatlichen Terrortrupps zerstört werden soll und die Solidarität mit den streikenden KollegInnen, wie denen der Athener Metro. Für die wurde nach einwöchigem Streik von der Troika-Regierung aus konservativer Néa Dimokratía, sozialdemokratischer Pasok und Dimar (Demokratische Linke) die Zwangsrekrutierung angeordnet. Mit einem Gesetz aus der Zeit der Militärdiktatur versuchen Ministerpräsident Samarás und Konsorten den Widerstand der Arbeiterinnen und Angestellten gegen die Abschaffung der ausgehandelten Tarifverträge, gegen brutale Lohn- und Rentenkürzungen, gegen Kündigungen und die totale Privatisierungen zu brechen und zu kriminalisieren.
Dagegen bekundeten die Protestierenden, dass sie an der Seite ihrer Genossinnen und Genossen in Griechenland und den anderen Ländern stehen und wiesen darauf hin, dass deren beste Unterstützung die Revolte auch in Deutschland ist.