Karpatenabend: »Allora Piraty Tango«
Samstag den 13. Dezember 2008 ab 19.30 Uhr in der Mühlgasse 13, 60486 Frankfurt/Main. Beginn 20.00 Uhr.
Von der Ukraine nach Somalia - über Land und Wasser - zurück nach Italien.
Die Karpatenabende beinhalten historische, politische und kulturelle Informationen rund um Migration und ArbeiterInnenverhalten.
Diesmal geht es um den Zusammenhang zwischen den Lebensbedingungen in verschiedenen Ländern in Osteuropa und Afrika.
Zur Einstimmung singt der »Dritte Welt Haus Chor« einige Lieder aus Russland, Afrika und vom Balkan. Referent: Tibor Sillo (HH).
Eine Filmcollage beschäftigt sich u.a. mit dem ukrainischen Frachter "Faina". Piraten haben ihn vor der Küste Somalias erbeutet. Eine brisante Ladung: 33 Panzer und Granatwerfer. An Bord des unter panamesischer Flagge stehenden Schiffes sind 17 Ukrainer, 2 Russen, ein Litauer.
Laut Friedensforschern wurden in der Ukraine über 1 Mrd US Dollar aus (illegalen) Waffengeschäften in einem Jahr erwirtschaftet.
Regierungen und Kapital leben vom Krieg.
Das Kapital, die einzelnen Staaten, wie Frankreich, Deutschland, Groß Britannien, Rußland, USA haben ihre Kriegschiffe, Frontex, die EU, Nato etc.. Sie wollen "gegen die Piraten vorgehen".
Kriegsschiffe begleiten die Handelsschiffe.
Einheimische Fischer werden erwerbslos, weil internationale Fischereiflotten alles wegfischen. Was machen die ehemaligen Fischer?
Sie werden Piraten oder wandern aus.
Über See und Land versuchen sie nach Europa zu kommen.
Wenn sie nicht im Mittelmeer von der italienischen Küstenwache getötet werden, arbeiten sie bei der Tomatenernte in Kalabrien.
Hier treffen sie auf OsteuropäerInnen, aus der Ukraine, Polen, Rumänien.
Die Tomaten werden industriell verarbeitet und kommen dann teilweise mit EU-Subventionen z.B nach Ghana, wo sie auf Grund der Billigpreise, den Markt überschwemmen; die Bauern gehen Pleite...