Unsere Struktur
Unser Netzwerk verfügt über einen E-Mail-Verteiler und einen monatliches Rundschreiben mit aktuellen Neuigkeiten aus der Branche. Außerdem treffen wir uns zwei Mal im halben Jahr zum direkten Austausch. In Leipzig etablieren wir derzeit einen Stammtisch.
Wir sind Teil der Basisgewerkschaft FAU. Diese besteht aus lokalen Gewerkschaftsorganisationen (den Syndikaten) und regionalen wie bundesweiten Föderationen. Von ihr werden wir finanziell und praktisch unterstützt.
Unser Selbstverständnis
Wir sind ein Netzwerk von Spracharbeiter*innen innerhalb der FAU. Wir sind für all jene da, die mit Sprachen und oft freiberuflich arbeiten: unter anderem Übersetzer*innen, Dolmetscher*innen, Sprachmittler*innen, Lektor*innen, technische Redakteur*innen, Sprachlehrkräfte, Autor*innen, Texter*innen sowie Auszubildende und Studierende in diesen Bereichen.
Wir haben uns Anfang 2019 zusammengeschlossen, um uns gegenseitig zu unterstützen und um eine basisgewerkschaftliche Struktur für Spracharbeiter*innen innerhalb der FAU aufzubauen. Diese soll die bestehenden Berufsverbände der Branche um eine kritische Perspektive und eigene Strategie ergänzen.
Die gegenseitige Hilfe unter den Mitgliedern ist unser wichtigstes Prinzip. Dazu zählen der berufliche Erfahrungsaustausch allgemein, Selbstbildungsveranstaltungen, die Vermittlung von Aufträgen und die Unterstützung von Kolleg*innen in Konflikten z. B. um Kündigungen oder nicht ausgezahlte Honorare.
Von den Berufsverbänden soll sich unser Netzwerk wie folg unterscheiden:
- Wir sind offen für alle Arbeiter*innen, die de facto in der Branche arbeiten, egal ob sie über einen Berufsabschluss verfügen. Das bedeutet, dass Quereinsteiger*innen wie z. B. Sprachmittler*innen ohne translatorischen Studienabschluss bei uns herzlich willkommen sind. Das bedeutet weiterhin, dass wir keine exorbitanten Beiträge und Gebühren erheben werden und dass unsere Veranstaltungen möglichst offen und kostenfrei sein sollen.
- Wir wollen Spracharbeiter*innen, egal ob den nebenberuflich selbstständigen Literaturübersetzer oder die festangestellte technische Redakteurin, statusübergreifend zusammenbringen. Wenn sich Arbeiter*innen mit gesichertem Status und großer Verhandlungsmacht mit denen zusammenschließen, die unter prekären Bedingungen arbeiten und leicht austauschbar sind, können wir gemeinsam mehr erreichen.
- Dazu wollen wir unsere Mitglieder in den Techniken des gewerkschaftlichen Organizings schulen und systematisch und proaktiv die Organisierung unter den Spracharbeiter*innen vorantreiben.
- Wir wollen eine radikale Kritik der Arbeitsverhältnisse allgemein und speziell in unserer Branche formulieren. Dabei stellen wir das kapitalistische Wirtschaftsmodell grundsätzlich infrage.
- Wir wollen solidarische Formen gemeinsamen Arbeitens unter Solo-Selbstständigen wie selbstorganisierte Bürogemeinschaften oder Kollektivbetriebe fördern, bei denen andere Kolleg*innen nicht ausgenutzt oder ausgebeutet werden. Unter Angestellten wollen wir den Aufbau kritischer Betriebsgruppen unterstützen, die sich langfristig für eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen einsetzen.
- Wir wollen uns über die Gewerkschaft FAU innerhalb der Arbeiterbewegung mit anderen Arbeiter*innen und über konkrete Initiativen mit anderen sozialen Bewegungen vernetzen und so gemeinsam für eine grundsätzlich andere Welt streiten. Die ordentliche und außerordentliche Mitgliedschaft von Arbeitgebern, Unternehmen und staatlichen Institutionen lehnen wir ab.
Trotz der aufgezählten Unterschiede erkennen wir mit großem Respekt an, wie sich zahlreiche Kolleg*innen in den Berufsverbänden ehrenamtlich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in unserer Branche einsetzen. Nicht umsonst sind auch viele von uns Mitglieder der Berufsverbände.
Die FAU ist eine Föderation von Basisgewerkschaften. Innerhalb dieser besteht unser Netzwerk für Spracharbeiter*innen. Dabei sind wir auch für Kolleg*innen offen, die noch nicht FAU-Mitglieder sind.