BLSB: Befristete Arbeitsverträge als Druckmittel gegen Gewerkschaft
Nachdem die Tarifverhandlungen für einen Haustarifvertrag mit dem Bildungswerk des Lesben- und Schwulenverbands Berlin-Brandenburg e.V. (BLSB) gescheitert sind, zeigen wir Vorstand und Geschäftsführung jetzt unsere Entschlossenheit. Der Vorstand des BLSB war bisher nicht bereit, uns die Fortsetzung der Verträge im nächsten Jahr zu garantieren und es sieht so aus, als ob es die Strategie des Vorstands wäre, die gewerkschaftlich organisierte Belegschaft einfach auszutauschen. Wir werten die Kündigungen, die in Frage gestellten Verlängerungen und die Abmahnungen als Drohkulisse, mit der der Vorstand versucht, uns zu vereinzeln und zu spalten. Aber wir halten zusammen und kämpfen für unseren Tarifvertrag.
Konkret fordern wir für unsere Mitglieder:
- Entfristung aller Arbeitsverträge unter Finanzierungsvorbehalt. Gute Arbeit kann nur mit erfahrenem Personal gelingen.
- Einführung von Arbeitszeitkonten mit entsprechender Anerkennung der tatsächlich geleisteten Arbeit. Überstunden müssen als Überstunden anerkannt werden.
- Angleichung der wöchentlichen Arbeitszeit an den Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) Berlin.
- Regelmäßige Supervisionen. Unsere soziale Arbeit ist häufig belastend und eine professionelle externe Begleitung notwendig.
- Tätigkeitsbeschreibungen für alle Arbeitsstellen, Mitbestimmung bei Versetzungen. Wir arbeiten aus politischer Überzeugung in unseren Projekten und wollen gefragt werden, wenn wir woanders arbeiten sollen.
- Faire Ladungsfristen für Mitarbeiter*innengespräche. Eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre kann nur entstehen, wenn sich beide Seiten auf ein Gespräch vorbereiten können.
- Bei gleicher Eignung müssen Honorarkräfte bei der Besetzung von regulären Stellen bevorzugt werden. Die Erfahrung und das Engagement von Honorarkräften muss angemessen gewürdigt werden.
- Angleichung des Urlaubsanspruchs an den Tarifvertrag der Länder TV-L Berlin.
- Beteiligung der Belegschaft bei der Ermittlung des Fortbildungsbedarfs. Wir wissen am Besten, was uns in der täglichen Arbeit fehlt.
- Bessere Mitbestimmung durch unsere Betriebsgruppe. Die demokratische Beteiligung der Belegschaft an wichtigen Entscheidungen sorgt für gute und umsetzbare Regelungen.
Kein Schiff fährt ohne Besatzung! Wenn sich Vorstand und Geschäftsführung nicht endlich auf Gespräche auf Augenhöhe einlassen, muss mit Streik gerechnet werden, so Käte Gengenbach, Sekretärin der Freien Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union Berlin (FAU).
Das Allgemeine Syndikat Berlin in der FAU ruft alle Arbeiter*innen beim BLSB am Dienstag, 19.12.2017 zu einem Warnstreik auf. Die genaue Uhrzeit des Beginns des Warnstreiks und der Wiederaufnahme der Arbeit teilt die Streikleitung rechtzeitig mit.