Am gestrigen Abend konnten die Besucher*innen einer Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen über den Konflikt mit der Bundesstiftung in Berlin informiert werden (für Details des Konfliktes siehe die Website der FAU Berlin). Ein Großteil der Gäste nahm die verteilten Flyer dankend entgegen und auch der Konflikt wurde in der Anmoderation noch kurz dargestellt, so dass alle Besucher*innen der Veranstaltung umfassend über den Arbeitskampf informiert wurden.
Eine Angestellte der Thüringer Böll Stiftung nahm sich auch Zeit für ein Gespräch mit uns, bekundete dabei durchaus Verständnis und Sympathie für unser Anliegen, wies aber auch auf die schwierige Lage hin, in welche wir die Landesstiftung bringen. Solange aber die Böll-Stiftung in Berlin Gespräche mit der FAU Berlin als selbstgewählte legitime Vertretung der eingeklagten Mitarbeiter*innen verweigert, werden wir keine Ruhe geben.
Flyertext: Böll-Stiftung: Neues Jahr derselbe Mist! (Stand Feb 2014)
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Nach über einem halben Jahr der gewerkschaftlichen Auseinandersetzung müssen wir feststellen, dass sich an der prekären Praxis und gewerkschaftsfeindlichen Haltung der Böll-Stiftung noch immer nichts geändert hat. Eine Stiftung, die nicht müde wird, Partizipation hochzuhalten und sich für Protestbewegungen in autoritären Staaten einzusetzen, ist sich nicht zu dumm, diese Partizipation in ihrem eigenem Haus zu verhindern und die Rechte der Beschäftigten mit Füßen zu treten.
Nach wie vor werden den ersten fünf eingeklagten Festangestellten normale MitarbeiterInnenrechte wie der Zugang zum EDV-System der Stiftung verwehrt, zudem werden sie nun auch noch getrennt. Die Stiftung hat absurde Durchschnittsstunden errechnet, was nun
dazu führt, dass zwei Kollegen einmal wöchentlich zwei Stunden zwischen 7 und 9 Uhr morgens Stühle hoch und wieder runter stellen. Die anderen drei bekommen zwar ihre alten Arbeitsplätze zurück, allerdings nur zu rund 25 Stunden monatlich (!). Das garantiert also auch kein nennenswertes Monatsgehalt. Außerdem werden die Kollegen auf unterster öffentlicher tariflicher Stufe bezahlt, die es in der Arbeitswelt so gar nicht gibt.
Das eigentliche Ziel der Stiftung bei diesen Stellen scheint ohnehin der Verzicht der Angestellten auf ihre Arbeitsstelle zu sein. Die Geschäftsführung der Böll-Stiftung ignoriert damit nach wie vor ihre soziale Verantwortung für den Schaden, den sie angerichtet hat, und ignoriert dabei fundamentale Mindeststandards der Kollegen sowie ihr Recht, sich in einer Gewerkschaft nach Wahl organisieren zu können.
Während die Stiftung in Konferenzen gerne auf Tuchfühlung mit sozialen Bewegungen geht, scheint die Präsenz einer basisdemokratischen und kämpferischen Gewerkschaft für pure Abwehrreaktionen zu sorgen. Der mehrfach angebotene Dialog und darüber hinaus jede gewerkschaftliche Vertretung wurde von der Geschäftsführung bisher immer abgelehnt und einzig und allein die anwaltliche Kommunikation und das Warten auf ausstehende Prozesse bevorzugt.
Die FAU Berlin wird sich weiterhin für gewerkschaftliche Mindeststandards in der Stiftung, gegen Outsorcing und Leiharbeit sowie für korrekte Arbeitsbedingungen insbesondere der neuen KollegInnen stark machen.
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