Gewerkschaftsfeindliche mantiburi GmbH baut 10% Stellen ab
Der Wandtapetenhersteller 'mantiburi GmbH' hat in Dresden kürzlich 10 % seines Personals entlassen. Dieser Schritt traf nicht nur zahlreiche Kolleg_innen in der Probezeit, auch vielen jahrelang Angestellten wurde ihr Arbeitsverhältnis gekündigt. Das Allgemeine Syndikat Dresden FAU IAA bietet weiterhin sowohl ehemaligen als auch verbliebenen Beschäftigten seine Hilfe an. Zuvor hatte die Basisgewerkschaft unter anderem Mobbing und Arbeitsdruck in dem Unternehmen angeprangert und damit im Betrieb befindliche Mitglieder unterstützt.
Es wird angenommen, dass die GmbH finanziell schwer angeschlagen ist. Der Stellenabbau ist als kostensparende Maßnahme durch Senkung der Personalausgaben zu werten. Dass infolgedessen die abverlangte Produktivität und damit der Arbeitsdruck für die Angestellten weiter anziehen wird, ist absehbar. Proteste gegen den Stellenabbau gab es wohl auch deshalb wenig, da viele Beschäftigte die Arbeitssituation zunehmend als unerträglich empfanden, sodass sich die bevorstehende Arbeitslosigkeit mit vorübergehender Unterstützung durch ALG I nicht als wirklicher Nachteil darstellt. Noch vor ein paar Monaten hatten es Kolleg_innen weniger einfach gehabt, wenn sie auf Grund nervlicher Überlastung, Überarbeitung und den Auswirkungen von Mobbing den Betrieb verlassen wollten, da mantiburi seinerseits gerade Schlüsselpersonen die ordentliche Kündigung des Arbeitsvertrages verweigerte.
Im April dieses Jahres hatte die FAU Dresden als einzige Gewerkschaft im Betrieb eine größere Flugblattaktion vor den Filialen von mantiburi organisiert, um Kolleg_innen zu ermutigen und miteinander zu vernetzen. Die Gewerkschaftsaktivist_innen wurden daraufhin von Geschäftsführer_innen z.T. aggressiv bedroht. Es wurden rechtliche Schritte seitens der Firmenleitung angekündigt, die allerdings haltlos gewesen wären und nie umgesetzt wurden. Nach der gewerkschaftlichen Aktion wurden sympathisierende Beschäftigte z.T. eingeschüchtert, falsche Mutmaßungen über Ursprung und Motivation der FAU verbreitet und damit versucht, Angst und Distanzierung gegenüber der Gewerkschaft zu schüren, um diese aus dem Unternehmen herauszuhalten.
Da es aktuell keinen Betriebsrat bei mantiburi gibt, muss befürchtet werden, dass die vorgenommenen Kündigungen keinerlei Sozialplan unterliegen. Das Allgemeine Syndikat Dresden wird bei Bedarf weiterhin sowohl gekündigten als auch verbliebenen Beschäftigten gewerkschaftliche Unterstützung zukommen lassen.
|