Gegen die Ökonomisierung von Gesundheit
Hannover, 14.02.2013. Die Gewerkschaft Gesundheitsberufe Hannover (GGB) in der FAU-Hannover hat das Europäische Manifest gegen die Kommerzialisierung des Gesundheitswesens unterzeichnet. Gemeinsam mit neunzehn anderen im Gesundheitssektor aktiven Initiativen, Organisationen und Gewerkschaften in Europa unterstützt sie die Erklärung, die auf Anstoß der Sozialistischen Ärztinnen und Ärzte Schwedens und des Vereins demokratischer Ärztinnen und Ärzte (vdää) hin entstanden war.
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Systemfehler
Statt einen status- und einkommensunabhängigen Zugang zu medizinischen Leistungen für alle zu schaffen, orientiert das Gesundheitssystem derzeit auf die gesellschaftliche Entsolidarisierung und Individualisierung von Krankheitsrisiken.
Mit dem Manifest machen sich die Initiatorinnen deshalb gegen die Kommerzialisierung des Gesundheitswesens, gegen den Wettbewerb um Patienten/-innen und medizinische Leistungen, gegen die voranschreitende Privatisierung stark.
Die Folgen dieser Entwicklung sind desaströs: Über-, Unter- und Fehlversorgung, aber auch zunehmende Bürokratisierung. Zur Realisierung von Profiten wird immer weiter Personal abgebaut. Bei extremer Arbeitsverdichtung geht dies gleichermaßen zu Lasten der im Gesundheitswesen Beschäftigten und der damit schlechter versorgten Patienten/-innen.
Umkehren
Die Verfasserinnen des Manifests fordern stattdessen eine Abkehr von der Ökonomisierung des Gesundheitssystems. Durch uneingeschränkten Zugang aller zur medizinischen Versorgung, durch eine ausreichende und solidarische Finanzierung. Nicht zuletzt eine ausreichende Personalausstattung sowie die ordentliche Bezahlung von Beschäftigten.
Seite des vdää: Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte (vdää)
Seite der GGB-Hannover: Gewerkschaft Gesundheitsberufe Hannover (GGB)
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