FAU Berlin hält an Forderungen gegen Bio-Betrieb fest
Auf dem Wochenmarkt am Chamissoplatz (Berlin-Kreuzberg) setzte die FAU Berlin am zweiten Adventswochenende ihre Protest- und Informationskampagne fort, die sich an den Obst- und Gemüsehof Teltower Rübchen und dessen Kundinnen und Kunden richtet. Die Aktion war, kurz gesagt: Kalt, aber gut.
Die Basisgewerkschaft fordert von dem Teltower Bio-Hof die Einhaltung der Ausbildungsrichtlinien, eine tarifliche Ausbildungsvergütung (gemäß IG BAU) und die Einhaltung von Arbeitsschutz- und Hygienerichtlinien. Derzeit liegt die Vergütung, rechtswidrig niedrig, bis zu 57% unter Tarif und auch eine reguläre Wissensvermittlung findet nicht statt. Vielmehr liegt der Verdacht nahe, dass die Auszubildende als billige Arbeitskraft eingesetzt wird.
Ausbildung statt Ausbeutung! lautet daher die Losung der FAU Berlin. Etwa ein Dutzend FAU-Mitglieder hatte sich in Kreuzberg eingefunden, um auf die Misere aufmerksam zu machen. Die überwiegende Mehrzahl der Flaneure und auch der Händler auf dem Chamissoplatz reagierte sehr aufgeschlossen und sympathisierend. Bio muss fair sein, war ein oft gehörter Ausspruch, und: da muss sich was ändern! Nur einige wenige fanden die Aktion übertrieben, schienen aber eher Mitleid als Verständnis für den Boss zu haben.
Dieser bezog sich in einer Stellungnahme gegenüber der FAU Berlin auf einen veralteten Tarifvertrag aus dem Jahre 2009 und wälzt die Verantwortung für mangelhafte berufliche Ausbildung auf die Erntesaison und auf die Auszubildende ab billiger gehts nicht!
Vergangene Woche hatte die Basisgewerkschaft am 28.11. eine erste öffentliche Aktion durchgeführt und auf dem Markt am Karl-August-Platz (Berlin-Charlottenburg) über die Zustände auf dem Biohof informiert. Vorausgegangen war dem ein mehrmonatiger Kontakt mit dem Unternehmen, bei dem es zunächst um die Pünktlichkeit der Vergütungszahlungen ging.
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