Aufruf 1.Mai Berlin: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! Leiharbeit abschaffen!
Im Lauf des letzten Jahrhunderts wurde der Arbeitsmarkt vielfach reguliert und wenigstens seine schlimmsten Auswüchse nach langen Kämpfen der Arbeiterbewegung per Gesetz eingedämmt. Doch nur zeitweise. Denn heute werden wieder immer mehr Menschen als ArbeiterInnen zweiter Klasse behandelt: Man arbeitet für 30% oder 50% weniger Lohn als die KollegInnen, obwohl man die gleiche Leistung bringt, hat weniger Rechte und kann willkürlich vom Arbeitgeber wieder entlassen werden. Für derzeit fast eine Millionen LeiharbeiterInnen ist das Alltag.
Eigentlich müssten sie ebenso wie die Stammbelegschaften entlohnt werden, doch das gesetzlich verankerte Equal Pay-Prinzip wurden von der DGB-Tarifgemeinschaft und den christlichen Gewerkschaften (CGZP) durch spezielle Zeitarbeitstarifverträge ausgehebelt. Zumindest die Verträge der CGZP sind inzwischen hinfällig, seit der Organisation im Dezember 2010 die Tariffähigkeit aberkannt wurde. Wer nach CGZP-Tarif bezahlt wurde, hat nun einen Anspruch auf Lohnnachzahlung und Gleichbehandlung. Doch die Dumpinglohntarifverträge der DGB-Tarifgemeinschaft gelten noch immer.
Der DGB fordert nun einen Mindestlohn für die Leiharbeit. Dies könnte ein Ausweg aus von ihm selbst verschuldeten Dilemma sein aber erneut auf Kosten der LeiharbeiterInnen. Denn ein Mindestlohn in der Leiharbeit wird immer weit unter dem Gehalt der Stammbelegschaften liegen. Genau das ist politisch gewollt, weil es die Konkurrenz auf dem gesamten Arbeitsmarkt verschärft: In der Leiharbeit geht es offensichtlich immer noch schlimmer. Doch es geht auch anders: So hat der Oberste Gerichtshof von Namibia bereits im März 2009 die Leiharbeit als Form von Menschenhandel verboten.
Wir fordern deshalb:
Infos: www.leiharbeit-abschaffen.de
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