Rundreise: Näherinnen der Frauenkooperative Nueva Vida Fair Trade Zone aus Nicaragua berichten
Vom 1. bis 12. November 2010 werden Maria Elena Medina Vallejos und Sulema Mena Garay von der Frauenkooperative " Nueva Vida Fair Trade Zone" in zehn bundesdeutschen Städten nicht nur von den schlechten Arbeitsbedingungen in den Sweatshops der Textilindustriebranche berichten, sondern auch ihre kollektivistisches Alternativmodell vorstellen.
Die Kooperative "Nueva Vida Fair Trade Zone" hat nach der Zerstörung der Sweatshops-Arbeitsstätten durch den Hurrikan Mitch mit Hilfe einer Anschubfinanzierung von der Non-Profit-Organisation Center for Development in Central America (CDCA) innerhalb weniger Jahre die Kooperative "Nueva Vida Fair Trade Zone" aufgebaut, die aktuell 36 Arbeiterinnen in Vollzeit beschäftigt. Gebäude und Maschinen sind Eigentum der Mitglieder, die sich selbst als owner-workers bezeichnen.
Die Kooperative ist genossenschaftlich organisiert. Somit werden alle Entscheidungen auf dem monatlichen Plenum, bei dem jedes Mitglied der Kooperative gleichberechtigt eine Stimme hat, getroffen. Neue Genossinnen müssen nach spätestens drei Monaten verpflichtend Mitglied werden, um ein Arbeitnehmerinnen-Arbeitgeberinnen-Verhältnis dauerhaft zu verhindern.
Weiterhin garantiert das Kollektiv, im lokalen Kontext betrachtet, faire existenzsicherende Löhne. Zur Zeit zahlen sich die Mitglieder ein Einkommen von (umgerechnet) 140 US-Dollar aus. Der gemeinsam festgelegte betriebsinterne Mindestlohn ist im Durchschnitt 25% höher als der landesweite Mindestlohn.
Ursprünglich sollte die Rundreise bereits im Juli stattfinden. Da die Fluggesellschaft Iberia sich aber weigerte, die beiden Frauen trotz ausreichender Papiere aus Costa Rica ausreisen zu lassen, musste sie auf November 2010 verschoben werden.
Initiiert wird diese Veranstaltungsreihe von dem gemeinnützigem Verein "Netzwerk Kritische Masse" e.V. aus Hannover in Kooperation mit der Stiftung Leben & Umwelt - Heinrich Böll Stiftung Niedersachsen, der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen, dem Café Libertad Kollektiv eG, dem Jugendumwelt-Netzwerk JANUN e.V., dem Inkota-Netzwerk e.V., der Christlichen Initiative Romero, dem Agenda21-Büro der Stadt Hannover und den Fair-Trade-Händlern Bekleidungssyndikat aus Hannover und Zündstoff aus Freiburg.
|