FAU-Kampagne gegen Leiharbeit in Braunschweig
Die bundesweite Kampagne richtet sich gegen den "modernen Menschenhandel" und fordert die Abschaffung der Leiharbeit. In über 30 Städten fanden zwischen den Freitagen 18. bis 25. September verschiedene Protestaktionen statt. Initiiert wurde die Kampagne von Einzelgewerkschaften des Dachverbands FAU.
Die Ortsgruppe Braunschweig der FAU beteiligte sich im Rahmen der Kampagne gegen Leiharbeit
an der bundesweiten Aktionswoche. An drei Tagen kam es zu Aktionen.
Am Samstag wurden in der Braunschweiger Innenstadt Flyer verteilt. Durch eine Musikanlage und das Hochhalten des Transparents zur Kampagne, wurde für die nötige Aufmerksamkeit gesorgt. Da an diesem Wochenende die Hansetage in Braunschweig stattfanden und am Samstag Angela Merkel auf dem in der Innenstadt gelegenen Burgplatz auftrat, waren an diesem Vormittag auch genügend Passanten vorhanden. Die Mitarbeiterinnen des Stadtmarketings, die für einen reibungslosen Ablauf der Hansetage sorgen wollten, wurden durch Ortswechsel ignoriert. Auch der mit vier Leuten auf den Plan gerufenen Zentrale Ordnungsdienst (ZOD), der das Verteilen der Flyer untersagen wollte, wurde nicht ernst genommen und mit einem spontanen von einer Akustikgitarre begleitetem Tanze Samba mit mir verfolgt. An der Sicherheitsbarriere der Polizei am Autrittsort Angela Merkels, wurden an die BesucherInnen weiter Flyer verteilt und am Ende der Veranstaltung kam es noch zu einem Unplugged Auftritt mit drei Songs von Teilen der Gruppe EEgal, was die Aufmerksamkeit der BesucherInnen der CDU Veranstaltung auch auf das Transparent daneben zog. Danach ging es mit lauter Musik vom Band durch die Innenstadt. Die Reaktionen waren durchwachsen. Von offenen Ablehnungen, über Gleichgültigkeit bis hin zu Sympathiebekundungen war alles vertreten. Wobei diejenigen, die den Flyer annahmen von der Forderung die Leiharbeit abzuschaffen meistens bereits überzeugt waren.
Am Dienstag wurden vor dem hiesigen Arbeitsamt ebenfalls Flyer verteilt, wobei die Reaktionen
der BesucherInnen größtenteils gut waren. Nur etwa jeder Zehnte wollte die Flugblätter nicht haben, was teilweise daran lag, dass sie dachten die FAU wäre irgendeine Partei. Das führte allerdings auch zu solcherlei Vorkommnissen, wie dass PassantInnen sich umdrehten, zurückkamen und den Flyer sehr gerne annahmnen, als ihnen hinterhergerufen wurde die FAU sei keine Partei sondern eine Gewerkschaft und engagiert gegen Leiharbeit. Es kam zu Gesprächen unter anderem mit ehemaligen LeiharbeiterInnen, die allesamt von der bundesweiten Aktionswoche begeistert waren.
Am frühen Donnerstagabend gab es dann noch bei dem Wahlkampfauftritt Franz Münteferings eine
Protestaktion, bei der wieder Flugblätter verteilt wurden und das Transparent der Menge der dort anwesenden potentiellen SPD Wählern und ProtestlerInnen gezeigt wurde. Dort wurden die Flyer, falls sie angenommen wurden, auch durchweg postitv kommentiert.
Insgesamt wurden rund 800 Flugblätter an den drei Tagen verteilt und die vorher an Unbekannte
verteilten Aufkleber fanden auch ihren Weg an Laternen und Strassenschilder.
Als Fazit der Aktionswoche in Braunschweig kann man sagen, dass die Leiharbeit wahrlich keine beliebte Sache ist, aber das viele vor der angeblichen Übermacht der politischen Entscheidungsträger und der Profiteure der Leiharbeit kapitulieren.