1.Mai - Naziaufmarsch verhindern - in Hannover und anderswo!!

Für den 1.Mai 2009 haben Nazis aus dem Spektrum von NPD und Kameradschaften einen Aufmarsch in Hannovers Innenstadt angemeldet. Von dort aus wollen sie versuchen, in den traditionellen ArbeiterInnen- und MigrantInnen-Stadtteil Hannover-Linden zu gelangen. Diese Provokation darf nicht tatenlos hingenommen werden! Es gibt an diesem Tag vielfältige Möglichkeiten sich an für Protest und Widerstand zu beteiligen. Die FAU-Hannover hat zu den Gegenaktivitäten, welche den Aufmarsch verhindern sollen eine Sonderseite eingerichtet.

Jede Stadt hat ihre Baustellen. Hannover zum Beispiel die Benno-Ohnesorg-Brücke, wo gerade gebaggert wird. Über diese Brücke gelangt man zum so genannten Schwarzen Bären. Dieser Ort liegt in Linden, eine ehemals eigenständige Stadt, eingemeindet 1920 mit den Stimmen der SPD. Linden wurde ein ArbeiterInnenviertel. Das damalige Leben war geprägt vom Alltag in den angesiedelten Fabriken wie dem Maschinenhersteller Hanomag oder der Körting-AG. Zu dieser Zeit bestand im Viertel eine Kultur, die ohne Anerkennung vom Rest der bürgerlichen Gesellschaft existierte. Arbeitersport- und Gesangsvereine wurden in Selbstverwaltung organisiert.

In Deutschland erfolgte 1933 die Machtergreifung der Nazis. Die Sturmabteilung gelangte nach Linden. Aus gutem Grund entstand eine Vielzahl von Widerstandsgruppen - darunter der Internationale Sozialistische Kampfbund, das Komitee für proletarische Einheit und andere Untergrundorgane, die teils bekannten und unbekannteren Parteien zugeordnete waren. In den kommenden Jahren sorgte die Gestapo unter massivem Einsatz von Spitzeln für eine Zerschlagung dieser Bewegungen. In den Fabriken konnte nun ungestört für die Rüstung produziert werden.

Nach Ende des 2. Weltkriegs wurde Linden wieder aufgebaut, so dass auch heute noch manch LindenerIn behaupten würde in einer Hauptstadt zu leben. Einige Fabriken sind stillgelegt, dafür gibt es jetzt mehr multikulturelle Gemischtwarenläden und Schnellrestaurants. Daher verwundert es nicht, dass die neuen nazis sich diesen ihnen seit jeher verhassten Stadtteil als Etappenziel ausgesucht haben.

Der Aufmarsch der Nazis wurde zwar mitlerweile von der Polizei verboten, aber es ist davon auszugehen, dass die Gericht - wie so oft - den Aufmarsch der gewaltbereiten Nazis erlauben wird.

Daher rufen alle Gruppen und Bündnisse weiterhin zu den ihren Aktionen auf.

Die FAU-Hannover beteiligt sich an verschiedenen Bündnissen und ruft zu den antifaschistischen Gegenaktivitäten am 1.Mai auf.

9:30 Uhr sozialrevolutionärer Block auf der 1.Mai-Demonstration vom FZH Linden

im Anschluß ab 11:00 Uhr Umzingelung rund um den ZOB

Gemeinsam können wir den Nazi-Aufmarsch verhindern - so oder so!

Weitere Informationen

Mobilisierungsveranstaltungen und Gegegenaktivitäten des linksradikalen Bündnis

Frauen/Lesben/Trans-Walpurgis-Demonstration

Blockaden

DGB-Bündnis