Minusrunde TV-L: Tarifergebnis im Öffentlichen Dienst Länder stinkt zum Himmel
Danke, Herr Bsirske! Wo sind die 8 Prozent, mindestens aber 200 Euro? - Scheibenkleister!
Nun ist es amtlich: In der vierten Verhandlungsrunde in Potsdam haben Arbeitgeber der Länder und verhandlungsführende Gewerkschaften am 1. März 2009 eine Einigung erzielt. Das Ergebnis sieht bis 2010 Gehaltserhöhungen von insgesamt 5,8 Prozent vor - in mehreren Schritten, bei einer Laufzeit von zwei Jahren! 700.000 Landesbeschäftigte (außer Hessen und Berlin) fallen unter den Abschluss, der ihnen am Ende nichts als eine Minusrunde bescherte! - Allein zwischen 2006 und 2008 war eine Inflationsrate von 6,5 Prozent zu verbuchen, 2009 und 2010 sind dabei noch gar nicht abzusehen. Dafür haben wir in den letzten Wochen nicht gestreikt!
Im Einzelnen sieht der Tarifkompromiss Folgendes vor:
Mit dem Abschluss haben die Gewerkschaften ver.di, dbb-tarifunion, GEW und GdP endgültig das Ende des Flächentarifs im Öffentlichen Dienst von 2005 /06 besiegelt. Die nächsten Tarifverhandlungen für die KollegInnen von Bund und Kommunen im Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVÖD) beginnen bereits im Januar 2010. Ihr Abschluss von 2009 war spärlich genug, aber um Längen besser als das, was nun den Beschäftigten der Länder präsentiert wird.
Auf diesen fairen Kompromiss (O-Ton: Hartmut Möllring*) kann es für alle KollegInnen, die entschlossen im Streik standen, nur eine Antwort geben: In den Urabstimmungen mit Nein stimmen, diesen Gewerkschaften den Rücken kehren und in die Gewerkschaften der FAU eintreten! Mit angemessener Stärke, die es in den nächsten zwei Jahren, beispielsweise in Hannover und Umzu, in den Betrieben zu entwickeln gilt, können wir bessere Abschlüsse in einzelnen Häusern erzwingen!
Nandor Pouget (GGB-Hannover)
*Niedersachsens Finanzminister und Vorsitzender der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL)
Foto: Warnstreik Hannover, 12. Februar 2009