Erfolgreiche Kundgebung auf der Berlinale
60 Menschen demonstrierten am vergangenen Freitag für bessere Arbeitsbedingungen im Kino Babylon Mitte. Geschäftsführung reagiert mit juristischen Drohungen auf Presseerklärung der Gewerkschaft
Am Rande der Berlinale-Preisverleihung in der Festivalsparte Generation 14Plus, am vergangenen Freitagabend den 13. Februar 2009, trugen Beschäftigte und Unterstützer ihren Unmut über die Arbeitsbedingungen im Kino Babylon Mitte an den roten Teppich. In Redebeiträgen und Flugblättern wurden die Berlinale-Besucher über die Situation in dem kommunal geförderten Filmtheater und die Forderungen der Belegschaft informiert.
So sprach ein Vetreter der Betriebsgruppe der FAU im Babylon über die konkreten Mißstände, ein ehemaliger Beschäftigter erwähnte seine erfolgreiche Klage gegen das Babylon und ein Vertreter der FAU Berlin erwähnte die generell schlechte Situation der Beschäftigten in der Kulturbranche Berlins.
Unmittelbare Forderung war die Erhöhung des Stundenlohnes auf 16 EUR/Std. für Vorführer, sowie 12 EUR/Std. für Service und Kasse während der Zeit der Berlinale. Grundsätzlich geht es der Betriebsgruppe jedoch um generelle Verbesserungen.
Die Geschäftsführung des Babylon reagierte nervös: Der Sicherheitsdienst verweigerte unliebsamen Bechäftigten - selbst einem zu dem Zeitpunkt im Kino arbeitenden - den Zugang zum Foyer. Bereits im Vorfeld hatte die Geschäftsleitung versucht, der FAU mittels Unterlassungserklärung zu untersagen, einige der von ihr geäußerten Kritikpunkte öffentlich zu wiederholen. Bisher ohne Erfolg.
Die Besucher der Veranstaltung schienen den Protest jedoch durchweg positiv aufzunehmem und selbst einige Filmemacher solidarisierten sich spontan mit der Belegschaft des Babylon.
"Wir werden uns von der Geschäftleitung des Babylon Mitte keinesfalls einschüchtern lassen. Die breite Sympathie, die uns entgegenschlägt, bestätigt uns nur in dem, was wir tun. Darüberhinaus war die Kundgebung am Freitag erst der Anfang - die eigentliche Auseinandersetzung um die Arbeitsbedingungen im Babylon beginnt für uns erst jetzt." so Lars Röhm, Sprecher der FAU Berlin.
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