Freiheit für Denis Zelenyuk und Andrei Kalyonov sowie Hasen Didigov
St. Petersburg: Solidaritätsaufruf
Seit zehn Tagen sind unsere Genossen, die St. Petersburger Anarchisten Denis Zelenyuk und Andrei Kalyonov sowie Hasen Didigov, ein Tschetschene aus Novgorod, nun in Haft. Wir schlagen vor, am 2. September (am nächsten Sonntag) einen internationalen Solidaritätstag zu veranstalten. Wir planen z. B. Streikposten und andere Aktivitäten. Schließt euch unserem Kampf an.
Neuigkeiten über die in der Region Nowgorod festgenommenen St. Petersburger Anarchisten:
Andrej Kalyonov befindet sich seit zehn Tagen im Hungerstreik. Es gibt Informationen, nach denen versucht wird, ihn zwangszuernähren.
Beide Genossen werden inzwischen von Anwälten vertreten. Es ist klar, dass für die rechtliche Vertretung viel Geld benötigt wird (bis zu € 3000).
Ein Kollektiv von GenossInnen, die sich mit den Fällen von Andrej und Denis befassen, haben beschlossen, sich Anarchist Black Cross of St. Petersburg zu nennen.
Am Sonntag, den 26. August wird es im Stadtzentrum von St. Petersburg die traditionellen Streikposten des Komitees gegen den Krieg geben. Die AktivistInnen werden auch zu diesen Fällen Informationen verbreiten und die Freilassung der Anarchisten fordern.
Die GenossInnen in St. Petersburg haben ein Spendenkonto eingerichtet, auf das finanzielle Hilfe für die Gefangenen überwiesen werden kann:
beneficiary Bank: Bank VTV24 (JSC)
In favour Acc 30301 840 2 00001060000, St.Petersburg , Russsia Bank
VTB24(JSC) Branch7806
Swift: CB GU RUMM
Beneficiary 40817978603060007327 Ekaterina Vargina
Meint ihr, dass es möglich ist, Soliveranstaltungen zu organisieren und ein wenig Geld zu schicken?
ABC-Petersburg
Participants of Anti-war Committee
Contacts:
novsvet89@gmail.com
sprafa@riseup.net
Sowohl Andrej als auch Denis befinden sich im Gefängnis in Novgorod.
Die Postanschrift lautet:
ul. Bolshaya Peterburgskaya, 25°
Telefon 7 (8162) 984900
Freiheit für Andrei Kalyonov und Denis Zelenyuk
Am 16. August 2007 wurden in der Region Novgorod, im Gebiet von Maloy Vishery, im Nordwesten Russlands, zwei Mitglieder der St. Petersburg Anarchist League (PLA), namentlich Andrei Kalyonov und Denis Zelenyuk, festgenommen. Die Polizei beschuldigt die beiden der Beteiligung an der Sprengung einer Brücke unter dem Zug #166 „Nevskiy express" am 13. August zwischen Okulovka und Malaya Vishera. Es wird gerade untersucht, ob dies als terroristischer Angriff zu deuten ist. Am 18. August entschied ein Gericht über die Inhaftierung der beiden zu 30 Tagen, danach müssen sie angeklagt oder entlassen werden.
Stellungnahme von anarchistischen Initiativen aus St. Petersburg, Russia.
Wir, Mitglieder von anarchistischen Initiativen in St.Petersburg, lehnen kategorisch alle Anschuldigungen gegen unsere zwei Freunde ab und erklären, dass sie nichts mit der Bombardierung des "Nevskiy express" zu tun haben.
Gewalt gegen unschuldige Personen ist in keinster Weise ein Merkmal für anarchistische Anschauungen. A. Kalyonov und D. Zelenyuk hielten sich am 13. August in St. Petersburg auf, dies kann von Zeugen bestätigt werden. Im Gebiet von Maloy Vishery befanden sich unsere Freunde zufällig, weil sie sich auf dem Weg zu einer Hauptversammlung der Vereinigung von Anarchistischen Initiativen (ADA-IFA) in Yaroslavl befanden. Sie reisten mit lokalen Zügen.
Wir verstehen die Verhaftung unserer Freunde als eine weitere Aggression von Seiten des autoritären Staates gegen uns. Regeln, welche der Staat selber aufgestellt hat, wurden gebrochen als die Polizei das Haus von Andrei Kalyonov in seiner Abwesenheit durchsuchte. Die Tür wurde aufgebrochen und Polizeibeamte vom nächstgelegenen Revier wurden als Zeugen eingesetzt, obwohl Nachbarn von A. Kalyonov in der Lage dazu gewesen wären als Zeugen zur Verfügung zustehen. Andreis Mutter, auch wohnhaft in der Wohnung, wurde kein Durchsuchungsbefehl übergeben. Aufgrund dieser Verstöße kann keiner der im Haus beschlagnahmten „Beweise“ gesetzlich betrachtet werden, da niemand die Polizisten kontrollierte und sie in dieser unkontrollierten Situation „Beweise“ selbstständig mitgebracht und im Haus abgelegt haben können.
Wir glauben, dass das FSB (Federalnaia Slushba Bezopasnosti - Inlandsabwehr- und Sicherheitsdienst) und die Polizei für diese Provokation gegen unsere Freunde verantwortlich sind. Eine Explosion unter einem Zug wenige Monate vor der nächsten Parlamentswahl erinnert uns an die vom FSB initiierten Bomben in Moskau und Volgodonsk im September 1999. Diese dienten dem Zweck den zweiten Krieg in Tschetschenien zu legitimieren und die Machtübernahme V. Putins zu unterstützen. Die gegenwärtige Zuspitzung der Situation im Land nützt nur denjenigen, die gerne um jeden Preis an der Macht bleiben wollen. Nichts ist ihnen zu wider, sie versuchen Verbrechen, terroristische Angriffe und Provokationen für ihre Absichten zu nutzen.
Wir rufen auf zu Solidaritätsbekundungen für die inhaftierten Anarchisten. Einer von ihnen, Andrei Kalyonov, hat bekannt gegeben, dass er einen Hungerstreik angefangen hat.
Lasst unsere Freunde frei!
22. August 2007 - St. Petersburg, Russia