Aktion der FAU München vor der Amper Klinik Dachau
Am Freitag, den 17. August 2007 führte die FAU eine angemeldete Kundgebung
von 12 bis 16 Uhr vor dem Klinikgelände der Amper Klinik Dachau durch.
Den bis zu 20 Leuten am Infostand bzw. der kleinen Bühne wurden die mitgebrachten Flugblätter, die über die seit der Privatisierung enorm verschechterten Arbeitsbedingungen aufklärten und Möglichkeiten der Gegenwehr ansprachen, gerne abgenommen. Dabei zeigte sich sehr schnell, dass das Klima unter den Klinikbeschäftigten von Angst um den Arbeitsplatz und Einschüchterung geprägt ist.
Da das weitläufige Gelände angeblich weitgehend der privaten Nutzung der KlinikbetreiberInnen unterliegt, wurde den GewerkschaftsaktivistInnen ein Platz an einer Zufahrtsstraße zugewiesen, was viele Vorbeifahrende nicht daran hinderte, abzubremsen und Flugblätter in Empfang zu nehmen bzw. Gespräche zu führen. Exemplarisch war etwa der Kommentar einer Frau, die verlauten liess:
"Mein Mann arbeitet in der Klinik. Seit der Privatisierung wird es immer schlimmer. Macht weiter so!"
Im Laufe der vierstündigen Aktion gab es ein überraschend positives Echo auf Seiten der Klinikbeschäftigten und -besucherInnen. Viele verlangten sogar gleich mehrere Flugblätter, um sie an die interssierten KollegInnen verteilen zu können.
Die im Vorfeld informierte Presse schickte Vertreter an den Gewerkschaftsstand, wobei ein Reporter der "Süddeutschen Zeitung" davon berichtete, dass ihre kritische Berichterstattung bei der Geschäftsleitung der Amper Klinik gar nicht gerne gesehen wird. Der SZ flatterte deswegen bereits eine Unterlassungserklärung ins Haus. Apropos Klinikleitung.
Diese schaute mehrmals am Infostand vorbei und beschwerte sich über Flugblätter, die unverständlicherweise den Weg in die Klinikgebäude gefunden hatten. Gegenüber den Pressevertretern waren sie hingegen eher kleinlaut und antworteten auf deren Anfragen nur mit einem lakonischen "Kein Kommentar", obwohl im Flugblatt der FAU ganz konkrete Mißstände benannt wurden. Statt sich also den vorgebrachten Argumenten und Forderungen der Basisgewerkschaft zu stellen, hetzte die Klinikleitung lieber Polizeibeamte in Uniform und Zivil auf die AktivistInnen. Zum Ende der Kundgebung sprach der Rechtsvertreter der Amper Klinik gegenüber neuen Personen ein Hausverbot für das gesamte, weitverzweigte Klinikgelände aus und liess gegen vier Personen eine Anzeige aufnehmen.
Davon wollen sich dem Vernehmen nach die FAU-Gewerkschaften in München jedoch nicht abschrecken lassen und mit Veranstaltungen, Aktionen und Demonstrationen den Kampf fortsetzen. Über ihre Beweggründe schreibt die FAU in dem vor der Klinik verteilten Flugblatt:
"Den Kampf um die Rechte, aber auch um die Würde der Klinikbeschäftigten werden wir als Basisgewerkschaft FAU tatkräftig unterstützen. Deswegen stellen wir Öffentlichkeit her und informieren über die arbeitnehmerfeindlichen Maßnahmen des Managements."
Als in der Amper Klinik Dachau vertretene Gewerkschaft bleibt die FAU bei
ihren Forderungen:
- Neueinstellung von zusätzlich 3 Fachkräften pro Station!
- Keine Benachteiligung von neu eingestellten KollegInnen durch verwehrte Ausgleichszahlungen - Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit!
- Bessere Bezahlung für die Servicekräfte!
- Für einen Arbeitsalltag mit Pausen, ohne ständige Überstunden!
Roman Danyluk (Allgemeines Syndikat der FAU München)