Impel-Tom (PL) feuert weitere Gewerkschaftsmitglieder
Das Unternehmen Impel-Tom in Zielona Gora hat weitere drei Aktivisten der polnischen Inicjatywa Pracownica (ArbeiterInnen-Initiative) gefeuert, weil sie vor Gericht laut und offen über die illegalen Aktivitäten des Arbeitgebers gegenüber ihrer Gewerkschaft gesprochen haben. Die ArbeiterInnen-Initiative kündigt nun den Beginn der polenweiten Kampagne gegen Impel-Tom an und sucht dafür, auch finanzielle, Unterstützung.
Zu Beginn 2006 begannen die ArbeiterInnen von Impel-Tom, deren Geschäftsstelle in Kostrzyn liegt (wo über 700 ArbeiterInnen im "Lubuskie voyodship" beschäftigt werden), ihren Kampf für bessere Löhne. Jedoch als sie, trotz früherer Versprechungen, im Februar immer noch keine höhere Bezahlung bekommen hatten, entschieden sie ihre eigene Gewerkschaft zu gründen - die Erste bei Impel-Tom. Zwölf von 40 ArbeiterInnen in Kostrzyn schlossen sich der Gewerkschaft an. Am 7. März wollten die Mitglieder der Gewerkschaft ihr Gründungstreffen der ArbeiterInnen-Initiative in der Impel-Tom-Fabrik abhalten. Das Management des Unternehmens entschied präventive Maßnahmen zu ergreifen. Einige Leute wurden nicht in den Betrieb gelassen und zwei Initiatoren, darunter Jacek Rosolowski, wurden entlassen. Rosolowski verklagte daraufhin Impel-Tom wegen der Diskriminierung auf Grund von Gewerkschaftsmitgliedschaft und der illegalen Aktivität der Firma gegen die ArbeiterInnen-Initiative. Nach ein paar Prozessmonaten fällte am 31.10. das Gericht in Zielona Gora das Urteil, dass Jacek Rosolowski im Recht sei und trug dem Unternehmen auf, ihm Schadensersatz zu leisten.
Nach diesem Urteil wurden am 2. November drei Mitglieder der ArbeiterInnen-Initiative gefeuert: Czeslaw Toczek, Piotr Duplaga und Robert Szkwarek, der beim Arbeitsgericht aussagte und offen über die illegale Aktivität des Arbeitgebers gegen ihre Gewerkschaft sprach. Zusätzlich hat Impel-Tom Arbeitsverträge mit den restlichen ArbeiterInnen von Impel Tom in Kostrzyn (mit Ausnahme des Wachpersonals) beschlossen, die ihnen neue Arbeitsbedingungen im Acromar-Unternehmen (das zu Impel-Tom gehört) anbot. Den oben erwähnten Mitgliedern der ArbeiterInnen-Initiative wurde keine neue Arbeit angeboten. Auf diesem Weg konnte das Management von Impel-Tom, das auch für Acromar verantwortlich ist, effektiv aktive Gewerkschaftsmitglieder loswerden und diese Form der Aussperrung nutzen um den Versuch einer Gewerkschaftsgründung zu bestrafen.
Das Unternehmen Impel-Tom ist Teil der Impel S.A. Holding, der größten Gruppe von Outsourcing-Unternehmen in Polen in den Bereichen Sicherheit, Reinigung und Catering. 2005 beschäftigte sie mehr als 17.000 ArbeiterInnen, behinderte Menschen eingeschlossen, was ihnen Fördermittel des Staates bringt. 2005 lag der Umsatz bei über 627 Millionen Zlotys und das Unternehmen machte 21 Millionen Zloty Profit. Impel S.A wird an der Warschauer Börse gehandelt. 2002 fiel Impel für seine brutale Befriedung des Protests auf, der durch die ArbeiterInnen der Kabel-Fabrik in Ozarow organisiert wurde. Dies geschah auf Anforderung von Boguslaw Ciupala, Eigentümer des Unternehmens Tele-Fonika.
Die ArbeiterInnen-Initiative kündigt den Beginn der polenweiten Kampagne gegen Impel-Tom an.
Sie fragen alle um Hilfe an, da sie sich immensen Ausgaben für Gerichtskosten, materieller Unterstützung und das Organisieren von Demonstrationen gegenüberstehen sehen, verursacht durch die vielen Entlassungen von AktivistInnen der ArbeiterInnen-Initiative. Deshalb fragen sie auch um finanzielle Hilfe nach.
OZZ Inicjatywa Pracownicza
Poznan, Gorecka 154
GBW/Spoldzielczy Bank Ludowy
swift address: GBWCPLPP
57 9043 1070 2070 0042 8758 0001
postscript: darowizna na rzecz represjonowanych
związkowców
(was bedeutet: Spende für von Repression betroffene GewerkschaftsaktivistInnen)
All-Polish Trade Union Workers' Initiative
(OZZ Inicjatywa Pracownicza)
(Polenweite Gewerkschaft ArbeiterInnen-Initiative)
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