Hexenjagd: MERCADONA entläßt einen weiteren Streikenden
(Barcelona, 10.10.2006) Mit dieser Entlassung erhöht sich die Zahl der Kündigungen auf drei seit Beginn des unbefristeten partiellen Streiks und auf sechs seit Beginn des Konflikts.
Seitdem der unbefristete Streik in partielle Arbeitsniederlegungen umgewandelt wurde, fährt Mercadona mit der Entlassung der ArbeitsmigrantInnen fort. Letzte Woche wurde die Kündigung zweier Gewerkschaftsdelegierter vollzogen, heute Abend wurde ein Arbeiter aus Costa Rica entlassen. Die Situation spitzt sich immer mehr zu, da ein weiterer Arbeiter aufgrund von Krankheit fehlt und sich davon erholt, von fünf organisierten Individuen brutal zusammengeschlagen worden zu sein.
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Unbefristeter in partiellen Streik umgewandelt
(Barcelona, 17.09.2006) Die ArbeiterInnen von Mercadona kehren nach 179 Tagen unbefristeten Streiks zur Arbeit zurück. Sie halten unbefristete partielle Arbeitsniederlegungen im Zeitraum von Donnerstag abend bis Freitag abend aufrecht.
In Valencia führten sie am 16. September die letzte Kundgebung vor der Rückkehr in den Betrieb nach fast einem halben Jahr Streik durch. Nun wandeln sie ihn in einen partiellen um und werden mit Protesten wie denjenigen fortfahren, die sie bis jetzt in Barcelona aufrechterhalten haben.
Bild: Solidaritätsbutton, zu beziehen bei Syndikat A für 1 Euro/Stück, das Geld wandert gänzlich in die Mercadona-Streikkasse der CNT-IAA.
Beim längsten Streik Kataloniens, der vor 173 Tagen, am 23. März, im Logistikzentrum von Mercadona in Sant Sadurní d'Anoia (Barcelona) begann, ändert sich die Strategie hinsichtlich der Arbeitsniederlegungen "radikal". Eine Entscheidung, die der CNT zufolge für die Streikenden - mehrheitlich ursprünglich von Mercadona eingestellte AmerikanerInnen - rechtlich, gewerkschaftlich und persönlich viel entwickelter ist.
Nach diesem unbefristeten Streik bei Mercadona, dem Bericht der Arbeitsbehörde (Arbeitsinspektion) im August, in dem sie in der Frage der Verhütung von Arbeitsrisiken einen Rechtsverstoß durch Manipulation von Lasten vorschlug, und dem Druck, der der CNT zufolge auf die eingewanderten ArbeiterInnen im Arbeitszentrum ausgeübt wird, um sie zum Verlassen des Unternehmens zu bewegen, haben die Streikenden beschlossen, vom unbefristeten Streik an allen Tagen zu partiellen Arbeitsniederlegungen an einem Tag der Woche überzugehen und all die Proteste in Barcelona aufrechtzuerhalten.
Andererseits demonstrierten die CNT und die Streikenden gestern gegen Mittag in Valencia, wo Mercadona seinen Ursprung hat, um dort zu informieren und die Situation anzuprangern, die diese ArbeiterInnen in Sant Sadurní d'Anoia (Barcelona) durchmachen.
Dieser Konflikt begann nach der Entlassung von drei Gewerkschaftsdelegierten, die in allen Fällen für unzulässig erklärt wurde. Sie fordern auch die Beendigung der Arbeitsschikanen, Sicherheits- und Hygienemaßnahmen, die Einhaltung des achten Artikels des Gewerkschaftsfreiheits-Gesetzes zur Gründung von Gewerkschaftssektionen und die Bezahlung der halbstündigen Pause.
Die meisten Streikenden werden am Montag morgen die Arbeit antreten, die erste partielle und unbefristete Arbeitsniederlegung wird am nächsten Donnerstag abend um zehn Uhr stattfinden und am Freitag um zehn Uhr abends enden.
(Übersetzung: FAU Dortmund)