Regionalregierung unterstützt Mercadona gegen die Streikenden
Die Regionalregierung von Katalonien hat soeben die Demonstrationen verboten, die die Streikenden von Mercadona in Barcelona durchführten. Am Samstag, den 13. Mai 2006, konnte die Polizei also gewalttätig gegen die Demo der CNT und der ArbeiterInnen vorgehen - diese versuchten, ihr Recht dennoch, trotz der "absolut unglaublichen Polizeipräsenz" wahrzunehmen.
Gestern wurde der CNT-IAA mitgeteilt, dass die streikenden ArbeiterInnen von Mercadona nicht mehr demonstrieren in Barcelona dürften, wenn sie nicht zusätzliche Begründungen und alternative Routen vorlegen würden. Die Demos könnten stattfinden, wenn sie nicht die Allee in Anspruch nehmen und den Verkehr beeinträchtigen! Diese Regierungshaltung illegalisiert jegliche Streik-Demo!
Die CNT vermutet, dass die Regierung auch auf Gewalt zurückgreifen wird, um die Ordnung gegen dieses Grundrecht (Versammlungsfreiheit) zu behaupten.
Die anarchosyndikalistische Gewerkschaft erinnert daran, dass die Guardia civil die ArbeiterInnen provoziert und sich damit den Vorwand schafft, um die wöchentlichen Demos am Unternehmensstandort in Sant Sardurní d'Anoia zu unterbinden. So geschehen am vergangenen Donnerstag, unter dem Druck von 30 "Sicherheitskräften".
Die CNT verurteilte dieses Vorgehen bereits, welches darauf abzielt, die großteils aus Lateinamerika stammenden Streikenden abzuschieben. Diese haben mehrmals zum Ausdruck gebracht, dass sie eine Abschiebung aus Spanien fürchten - denn es scheint ihnen klar, dass die Grundrechte für Einwanderer nicht gelten, zumindest nach Ansicht der Regierung.
Die ArbeiterInnen des Logistikzentrums Mercadona sind seit 52 Tagen im Streik - sie kämpfen vor allem darum, die Wiedereinstellung von drei Delegierten, ein Ende der Schikanen auf Arbeit, die Anwendung der Sicherheits- und Gesundheitsvorschriften und die Bezahlung von 30 Minuten Pause durchzusetzen.
CNT-IAA, Lokalföderation Barcelona, Sekretariat für Presse & Kommunikation
Übersetzung aus dem Französischen (CNT-IAA Caen): FAU Leipzig
Originalmitteilung