Infineon: Streikender mit Polizei-Schusswaffe bedroht

Der Streik in München gegen die Werksschließung von Infineon wird von schwerer Polizeirepression begleitet. Ein streikender Arbeiter wurde von einem Streikbrecherbus vor den Werkstoren angefahren und ist verletzt.

Nachdem ein Streikender mit der Schusswaffe bedroht worden ist, liegt nun ein von einem Streikbrecherbus angefahrener Kollege im Krankenhaus. Die Arbeiter sind stocksauer.

Der DGB-Vorsitzende Schosser beschwichtigt. Führende Betriebsräte werten die Nachrichten als "Legenden" ab.

Sehr gefreut haben sich die Streikenden hingegen heute Mittag und Nachmittag über die Anwesenheit von einzelnen Studenten, die ihren Streik vor den Werkstoren unterstützten. Ein Transparent mit "Studis für Streik !" wurde vor den Werkstoren aufgehängt.

USK (Sondereinheit der Polizei) und ein nervöser Staatsschutz sind vor Ort. treikbrecher wurden zum Teil mit Polizeigewalt durch die Tore gebracht.
Die Lage ist angespannt, die Arbeiter selbstbewusst. Um einen unbefristeten Streik richtig durchzuziehen, können sie Basisunterstützung gegen die Polizeirepression, den Staatsschutz und den werkseigenen Sicherheitsdienst gut gebrauchen. Getränke, Zelte, warmes Essen und kaltes Essen ist ausreichlich vor Ort.
Kommt und unterstützt !
Gegen Entlassungen, Sozialabbau und Polizeirepression!
Fahrt zu Infineon München ! U-Bahn-Haltestelle´Neuperlach-Zentrum


Quelle: Indymedia:

Von FAUD1: Die Zeiten werden härter werden:

Auch in Deutschland werden Streiks nicht mehr nach dem altbekannten Muster ablaufen. Unter anderem wird die Repression des Staates gegen ArbeiterInnen zunehmen - denn das "Eigentum" will geschützt werden. Neue Gesetze braucht es dazu erst mal noch nicht - denn schon heute gibt es zahlreiche Gesetze und Verordnungen, die effektives Streiken verhindern/brechen sollen. Der Einsatz des Militärs im Innern wird von PolitikerInnen aller Parteien diskutiert und soll im Rahmen der Fussball-WM 2006 auch schon mal geprobt werden. Es steht zu befürchten, dass es bald ein Gesetz geben wird, das den Einsatz der Bundeswehr im Innern regeln wird. "Antiterrorgesetz" wird es heißen, aber es steht zu beführchten, dass es viel mehr "Aufgaben" haben wird. Dies gilt es zu verhindern - Antimilitarismus ist keine exklusive Sache der Friedensbewegung. Antimilitarismus ist auch eine gewerkschaftliche Frage, die viel zu lange nicht diskutiert wurde.