Anarchistischer Widerstand gegen den NATO Gipfel

Zwei grössere (verfeindete) Anarchistische Zusammenhänge mobilisierten unabhängig voneinander nach Istanbul zum NATO Gipfel.

Es gibt einen Bericht der Libertären Anti-NATO-Koordination und einen Bericht von Özgür Hayat (zuletzt vom 29.06.), ausserdem einen abschliessenden Bericht über die "Freilassung" von 44 Gefangengenommen.

Die Gruppen der Libertären Anti-NATO-Koordination und die Anarchistischen KommunistInnen demonstrierten gemeinsam. Es gab einen Schwarzen Block und Direkte Aktionen. Das sind die Gruppen die mit Özgür Hayat und Anarchistanbul nichts zu tun haben möchten.

Libertäre Koordination Gegen die NATO


27.Juni, Auswertung der Anti-NATO Demo in Istanbul-Kadikoy

Über 50 Tausend Menschen wurden bei der Teilnahme an der Anti-NATO Demo in Istanbul-Kadikoy geschätzt. AnarchistInnen und Antiautoritäre waren genauso daran beteiligt wie Gewerkschaften, Nicht-Regierungsorganisationen, Linke Parteien und Gruppen. AnarchistInnen und Antiautoritäre die Ihren Protest unter den Namen der "Libertären Koordination Gegen die NATO" vereingten hatten, hatten einen Schwarzen Block von 300, hinter denen sich auch noch die Anarchistischen KommunistInnen einreihten. Es wurden Schwarz-Rote, Schwarze und Schwarz-Grüne Fahnen sowie 10 Anti-NATO, Antikapitalistische, Antistaatliche und Anti-Militaristische Transparente getragen von GenossInnen aus Ankara, Izmir, Izmit, Antalya, Bursa, Bolu, Iskenderun, Canakkale, Corlu, Duzce, Denizli und Istanbul. Ausserdem waren GenossInnen aus Griechenland, USA, Italien, Mazedonien und Össterreich da. Während Anti-MilitaristInnen Flugblätter zum Pilaf-Tag (im September) verteilten, verteilten grüne AnarchistInnen Bulletins die zu dieser Demo aufriefen. GenossInnen der USA trugen Transparente "Food not Bombs" und bekamen reichlich Aufmerksamkeit. Während dem Marsch wurden anarchistische Graffities gemacht, Sticker und Posters verklebt. Die Gruppe die mit "Anarchistischer Kommunismus gegen Staat, Kapitalismus, und seine Armeen" verteilte ihre eigenen Flugblätter. Ein abmontiertes Schild "militärisch verbotene Zone!" wurde dekoriert und erweckte für eine Weile grosses Interesse bei den alamierten Soldaten. Neben Alt bekannten Sprüchen wurde ein neues Enthuisiastisches Lied gesungen: "Auf die Strassen, Auf die Barrikaden". Nach dem Treffen wurden Details über diese Aktionen diskutiert.

Die Özgür Hayat Gruppe, die sich für die Demonstration unter dem Namen Anarchistanbul vorbereitet hat war auch in der Demo.

Die Demo wurde von der Polizei aus der Entfernung begleitet, zum ersten Mal eine differenzierte Strategie. Beim betreten des Platzes gab es keine Kontrollen, es wurde aber gesagt, dass eine riesige Polizei-Präsenz in den Nebenstrassen sei. Es hat sich gezeigt, dass sie ihre Lektion von ihren westlichen Kollegen gut gelernt hat. Die Kundgebung war auf einem harmlosen Platz kilometerweit vom NATO-Gipfel entfernt und mit dieser Strategie gab es auch kein Risiko eines Zusammenstosses. Diese Attitude der Polizei sollte nicht naiverweise aus dem Fenster der so genannten "Demokratisierung" gesehen werden. Das war der "Europäische" Weg der Reformierung Sozialer Bewegungen mit der Idee des "Strassen tuen nicht weg-erodieren bei Demonstrationen" (Ein berühmtes Epigram eines rechtsradikalen Politikers Namens Demirel, welcher ein ex-Premierminister und ex-Präsident ist) so lang, wie sie vermieden sich einzumischen... Es wurden auch Aktionen an der Grenze zur Roten Zone in Mecidiyekoy vorbereitet.

Es ist üblicherweise eine Diskussion wieviele Leute sich tatsächlich an solchen Aktionen beteiligen. Einige GenossInnen sagten es wird genug sein: "Diese in den Fotos zu zählen" anstelle einer genauen Zahlenangabe. Während einige sagten unsere Anzahl wäre über 400, waren einige noch slbstverliebter. Das wir eine ungefähre Nummer von 300 angeben. Im Black Block waren leute aus 6 bis 7 Städten also ca 250. Im Anarchistisch-Kommunistischen Block waren circa 50 Leute.


Türkei, Anti-NATO; Schwarzer Block AnarchistInnen bei der Roten Zone 28.06.2004

Einen Tag nach der grossen Anti-NATO Demo, hat der NATO-Gipfel begonnen. Es waren Aktionen bei der Roten Zone in Mecidiyekoy am Morgen um 9:30 Uhr geplant. Es war ziemlich gefährlich dort zu sein, weil die Polizei bereit war Gefangene zu machen, Gas zu verschiessen und viele andere Sachen. Einige unserer GenossInnen waren schon abgereist, andere Anarcho-PazifistInnen wollten nicht dahin und andere konnten die Gefangennahme nicht riskieren, so waren wir nur noch sechzig.

Die neuesten Nachrichten waren dass die AnarchistInnen des Schwarzen Blocks unter denen waren die in Mecidiyekoy von den Bullen brutalst mit Gas Bomben angegriffen wurden. Es gab keine Berichte das einer unserer GenossInnen eingeknastet wurde. Nach dem Bullenangriff, die Gruppe brach auseinander und versammelte sich wieder in kleineren Gruppen. Strassenschlachten und einige andere Aktionen passierten um die Taksim-Istiklal-Strasse und dem Unkapani Gebiet, gerade jetzt ist es still, wie uns berichtet wurde. Ein aktivistischer Genosse sagte: "er war niemals vorher mit so einem krassem Gas konfrontiert." Um 20 Uhr wurde die nächste Aktion geplant.


Neben einem Schwarzen Block mit 300 Leuten (Kara Blok) der Gruppen aus der Libertären Anti-NATO-Koordination und den Anarchistischen KommunistInnen hat getrennt von diesen Gruppen eine andere anarchistische Strömung Aktionen in Istanbul einen Block gemacht Anarchistanbul und Özgür Hayat sowie die Anarchistische Genclik[Jugend] Föderation. Dieser Bericht ist über letztere Gruppen.

ANARCHISTANBUL AUF DEN BARRIKADEN MIT SCHWARZEN FAHNEN GEGEN NATO IN ISTANBUL

Am 28.Juni haben Anarchistanbuler (Özgür Hayat) AktivistInnen mit anderen Gruppen gegen die NATO demonstriert. Von Okmeydani nach Mecidiyekoy zum Isolierten NATO-Tal. Als die Polizei versuchte die AktivistInnen zu stoppen, mit Pfeffergas und ?Knüppeln?, AktivistInnen bauten Barrikaden und schlugen sich mit der Polzei.

Begonnen in der Nacht vom 27.Juni, Anarchistanbul-AktivistInnen machten Vorbereitungen zu ihren Aktionen mit anderen Gruppen gegen die NATO.

Über 2000 AktivistInnen verschiedenster Linker Gruppen und 30 AnarchistInnen von AnarchIstanbul starteten die Demo in den früh am Morgen. Bei der intensiven Benutzung von Pfeffergas durch die Polizei in der Umgebung und ihre versuche uns zu zerstreuen, zogen sich die AktivistInnen nach Okmeydani zurück, drehten die Autos um und blockierten damit die Polizei. AktivistInnen reagierten auf die Polizei-Attacken mit einer Reihe verschiedenster Steine und Molotow-Cocktails. Nach einer langen Auseinandersetzung waren viele AktivistInnen und Bullen verletzt. Viele AktivistInnen wuredn vom Pfeffergas getroffen.

Während der Demo und den Barrikaden, mit schwarzen Fahnen und "NATO den Mördern, Istanbul für uns" Transparenten, riefen Anarchistanbuler AktivistInnen die Sprüche "NATO den Mördern, Istanbul für uns", "Aktion, Revolution, Anarchie" und "Erde, Kommune, Freiheit".


ISTANBUL: ANARCHISTANBUL IN AKTION AUF DER STRASSE

Am 27 Juni wurde eine Demo in Kadkoy in Istanbul gegen die Globalen NATO-Morder organisiert.
(Kadikoy Platz is wichtig für die Geschichte der sozialen Bewegungen seit den Strassenschlachten vom 1.Mai 1996 sind dort Demonstrationen verboten. Seit 1996 war dies die erste Demo mit grösserer Beteiligung.) Trotz der Polizeisperren und des massiven Polizei-Aufgebots waren mehr als 500 AktivistInnen bei der Anarchistanbul. Medien-manipulation (über Bomben-Explosionen im Öffentlichen Bus), Schliessung der Strassen, verzögerung der Fährzeiten und Detentionen verhinderten nicht nur eine grössere Teilnahme von Anarchistanbul, sondern die verhinderten auch eine grössere generellere Beteiligung in der Demonstration. Dort waren über 30 Tausend Menschen in der Demo.

Trotz des Regens waren die Strassen von Kadikoy in Istanbul sehr aktiv in den frühen Morgenstunden. Vorbereitungen der verschiedensten Gruppen wurden getroffen. Der Anarchistanbuler Block begann mit der Anarchistischen Jugend Föderation (Anarsist Genclik Federasyonu). Anarchistanbuler AktivistInnen trugen Banner "NATO den Mördern, Istanbul für uns" in Acht verschiedenen Sprachen (Arabisch, Zaza Sprache, Kurdisch, Laz Sprache, Griechisch, Spanisch, Englisch, Türkisch) "Phantasie in der Aktion" und ein grosses "Phantasie bei der Tätigkeit gegen die Mächte des Grauens" Transparente und aussergewöhnliche vertikale Anarchistanbul-Schilder wurden getragen.

AnarchistInnen von der Antiauthoritären Bewegung (Griechenland) verkauften ihre Pamphlete. Neben der Antiautoritären Bewegung, AnarchistInnen von Mazedonien und Frankreich und AnarchistInnen von verschiedenen Stadten der Türkei waren im ANARSISTANBUL Block.

Während der Demo zum Kadikoy Platz, AnarchistInnen im Anarchistanbul-Block riefen: "Gegen die NATO, Anarchie in Istanbul", "NATOden Mördern, Istanbul für uns", "Gegen NATO: Aktion, Revolution, Anarchie", "Brot, Freiheit, Gerechtigkeit", "Die Globalen Mörder werden dafür bezahlen", "Gegen die NATO - Phantasie in der Aktion", "Nein zu den NATO-Unternehmen, Nein zu den NATO Armeen, Nein zum globalen Kapitalismus, Nein zur Herrschaft", "Du darfst nicht töten, Lass nicht töten, Lass dein Gewissen nicht Verderben"
GenossInnen aus Thessaloniki riefen: "Solidarität ist die Waffe der Völker, Krieg dem Krieg der Bosse", "Weder Europa noch USA, Krieg den Bossen überall auf der Welt", "Bullen, Schweine, Mörder", "50 Jahre NATO, die selbe Geschichte: Juntas, Krieg, Terrorismus"

Auf den Strassen die zum Platz führten beteiligten sich viele Leute beim Rufen der Sprüche und dem Enthuisiasmus der AnarchistInnen. Auf dem Platz riefen mehr als 500 AktivistInnen "Gegen die NATO, Anarchie in Istanbul". AnarchistInnen verbrannten die US-Flagge. Die grossen Transparente die den Platz füllten erregten die Aufmerksamkeit vieler Leute gegen die NATO und sie riefen Anarchistanbul-Sprüche.

Anarchistanbuler Block demonstrierte durch die Kadikoy Arkaden. Es unterstützten sie spontan HändlerInnen und ArbeiterInnen.

29.Juni: Anarchistanbul in Aktion gegen die NATO, schwarze Fahnen auf den Strassen

"Die Anarchistanbuler Organisation gegen NATO" war bei der Aktion am 29.
Über 600 AktivistInnen erreichten den Galatasaray Platz, in Beyoglu
(Istanbul) und 100 Anarchistanbuler AktivistInnen fingen an zu
demonstrieren mit anderen Gruppen am Tunel-Platz. Die Polizei griff die
AktivistInnen an. Einige Banken wurden während dieser Aktion gesmashed.

Am 27 Juni war Anarchistanbul in einer grossen Demo gegen die NATO, am 28
Juni waren AktivistInnen von Anarchistanbul auf den Barrikaden von
Okmeydani (demonstrierend zur NATO-Tagungs-Grenze) und am zweiten Tag der
globalen usurpierer NATO-Treffen (29 Juni) Anarchistanbuler riefen "NATO
den Mörder, Istanbul für uns".

Um 11:30 Uhr trafen sich verschiedene Gruppen gegen die NATO am
Galatasaray Platz und riefen Sprüche gegen die NATO. Über 100
AktivistInnen von Anarchistanbul liefen in den Strassen mit Schwarzen,
schwarz-roten und schwarz-grünen Fahnen und Banner "Phantasie in der
Aktion gegen die Macht der Bestien" und Bakunin und Durruti sind lebendig
in Istanbul Plakate. Wieder wurde gerufen: "Phantasie in der Aktion gegen
die NATO", "Brot, Freiheit, Gerechtigkeit", "Aktion, Revolution,
Anarchie". Anarchistanbuler Sprüche wurden von anderen Gruppen
unterstützt.

Nach einer Weile verliessen einige Gruppen den Platz. Anarchistanbul und
einige andere Gruppen blieben auf dem Platz und marschierten zum
Tunel-Platz.

Während der Demo erschallte die Istiklal-Strasse von Anarchistischen
Rufen. Nach einer Weile attackierte die Polizei die AktivistInnen mit
Tränengas. Während Anarchistanbuler AktivistInnen in Richtung Tunel Platz
liefen riefen sie "NATO den Mördern Istanbul für uns". Andere Gruppen
riefen mit.

Es wurde beobachtet das die Polizei massivest die globale Mörder-Gipfel der
NATO beschützt hat. Zerstreut durch die Engen Strassen attackierte die
Polizei die Demonstranten. Tränengas traf viele AktivistInnen und einige
wurden sogar gefangengenommen.

Die Anarchistanbuler Organisation gegen NATO war auch auf den letzten
beiden Tagen des Ursurpierer Gipfels und tat das beste den Gipfel vor den
"NATO-Mördern" zu beschützen. Gegen die "globalen Schlächterei- und
Ausbeutungs-Szenarien" beteiligte Anarchistanbul sich aktiv in den
Demonstrationen für Brot Freiheit und Frieden.

In dieser Zeit gab es viel Unterstützung und Sympathie für die
AnarchistInnen. Das ist ein Indikator dafür das "wir den Ausbeuter-Plan der
Globalen Mörder" mit mehr schwarzen Fahnen und mehr Courage jederzeit
konfrontieren können.

Für immer ein Anarchistisches Istanbul!

(Berichtende von Özgür Hayat)

AnarchistInnen und AntimilitaristInnen bei Anti-NATO-Protesten

Eine Gruppe Protestierer darunter Linke Gruppen und AnarchistInnen
erfuhren brutalste Bullenangriffe mit Gas-Bomben, Pfeffer-Spray
uvm...gleich nach der Presse-veröffentlichung im Namen der "Allianz Gegen
NATO und Bush" vor der Galatasaray Hoch-Schule um 11:30 Uhr.
AnarchistInnen und einige Linke kloppten sich mit der Polizei, während sie
in Richtung Tunnel rannten. Nach dieser Intervention, in der auch
Verhaftungen stattfanden, verschwanden die AktivistInnen. Es wurde
berichtet das keine AnarchistInnen aus dem Schwarzen Block verhaftet
wurden. Auf Cable-Network-News Türkei wird berichtet das eine Gruppe von 5
AntimilitaristInnen zur Grenze der Roten Zone gekommen sind und Teilnehmer
suchten - welche beim Verlassen des NATO-Gipfels waren - um herauszufinden
ob sie Atom-Waffen haben, Panzer oder ähnliches bei sich haben. Die
Antwort eines zivilen "Offiziellen" der verrückt wurde war interessant:
"Ihr seid keine Bullen, ihr könnt nach gar nichts suchen!". Nochmals
niemand wurde während dieser Aktion verhaftet.

Inzwischen wurden 44 Demonstranten, inklusive eines Video-Aktivisten, die
am 28.06. verhaftet wurden am 29.06., nach dem sie richterlichen
Institutionen vorgeführt wurden, wieder freigelassen.

Einer der meist tragisch-komischen Neuigkeiten des Tages war die
Danksagung des türkischen Aussenministers Abdullah Gül an die
NATO-tagenden Organisationen, dass 3 türkische Staatsbürger, welche von
Irakischen Militanten entführt wurden, nun wieder frei sind. ENDE