Ken Loach bei 3sat
Ken Loach, der 1936 in Nuneaton/England geboren wurde, arbeitete zunächst als Theaterregisseur und beim Fernsehen, bevor in den 60er Jahren seine Filmkarriere begann. Politisch, parteiisch, persönlich - diese Eigenschaften prägen seither alle Filme des ebenso renommierten wie streitbaren Regisseurs, der seit Jahrzehnten ein unbestechlicher Chronist und Ankläger sozialer und politischer Missstände insbesondere der britischen Klassengesellschaft ist. Sein Engagement für die kleinen Leute ist glaubwürdig, anrührend und dabei auch noch höchst unterhaltsam.
Mit seinen gründlich recherchierten und sensibel inszenierten Sozialdramen gehört er inzwischen zu den wichtigsten europäischen Filmemachern. Auf der Berlinale 2004 wurde sein jüngster Film "Ae fond Kiss" mit dem "Preis der Gilde deutscher Filmkunsttheater" ausgezeichnet.
Mit "Mein Name ist Joe" (1998), "Raining Stones" (1993), "Carla`s Song" (1996), "Kes" (1969), "Land and Freedom" (1994), "Ladybird, Ladybird" (1993) präsentiert 3sat eine kleine Werkschau zu Ken Loach. Zum Auftakt der Reihe zeigt 3sat in der Sendung Kennwort Kino ein Porträt über den Regisseur.
Die Filme:
Sonntag, 16. Mai 2004, 22.35 Uhr
Kennwort Kino:
Der Mann, der nie nach Hollywood ging
Porträt des englischen Regisseurs Ken Loach
Von Peter Paul Huth
Deutschland 1995 , 38 Minuten
Peter Paul Huth stellt den pressescheuen Regisseur, der wenig Aufhebens um seine Person macht, vor. Er traf Ken Loach bei den Vorbereitungen eines neuen Films in Glasgow und sprach mit Schauspielern und Kameraleuten, die häufig mit ihm zusammengearbeitet haben.
Dienstag, 18. Mai 2004, 20.15 Uhr
Mein Name ist Joe
Spielfilm, Großbritannien/Deutschland 1998, 101 Minuten
Regie: Ken Loach
Mit Peter Mullan, Louise Goodall, Gary Lewis, Lorraine McIntosh, David McKay
Der arbeitslose Joe hat mit der Betreuung einer chronisch erfolglosen Fußballmannschaft eine neue Aufgabe gefunden und kümmert sich um Freunde, die ins Drogenmilieu abzurutschen drohen. Als er die Sozialarbeiterin Sarah kennen und lieben lernt, scheint sein Leben eine Wende zu nehmen. - "Mein Name ist Joe" ist ein humorvoller und bewegender Film von Ken Loach.
Mittwoch, 19. Mai 2004, 22.25 Uhr
Raining Stones
Spielfilm, Großbritannien 1993, 86 Minuten
Regie: Ken Loach
Mit Bruce Jones, Julie Brown, Gemma Phoenix, Ricky Tomlinson, Tom Hickey
Ein Arbeitsloser in Manchester bringt sich bei dem Versuch, seine Tochter zur Erstkommunion angemessen einzukleiden, fast um Kopf und Kragen. - Ken Loachs Sozialkomödie wurde wegen ihres Humors und ihrer Menschlichkeit 1993 in Cannes ausgezeichnet.
Freitag, 21. Mai 2004, 22.30 Uhr
Carla`s Song
Spielfilm, Großbrit./Deutschl./Spanien 1996, 120 Minuten
Regie: Ken Loach
Mit Robert Carlyle, Oyanka Cabezas, Scott Glenn, Salvador Espinoza, Louise Goodall, Garry Lewis
Der schottische Busfahrer George wird aus seinem ziellosen Dasein gerissen, als er sich in die traumatisierte lateinamerikanische Emigrantin Carla verliebt. Sie reisen nach Nicaragua und geraten in die Wirren des Krieges zwischen Sandinisten und Contras. - Ken Loachs engagierte und wirkungsvolle Schilderung einer Liebe im Zeichen revolutionärer Politik.
Samstag, 22. Mai 2004, 15.45 Uhr
Kes
Spielfilm, Großbritannien 1969, 107 Minuten
Regie: Ken Loach
David Bradley, Freddie Fletcher, Lynne Perrie, Colin Welland, Brian Glover, Bob Bowes
Der 14-jährige Einzelgänger Billy, der mit Mutter und Bruder in einem englischen Kohlenrevier lebt, beweist beim Abrichten eines Falken eine erstaunliche Ausdauer und Geschicklichkeit. Doch dann macht er einen schlimmen Fehler ... - Ken Loachs sensibel recherchiertes Drama "Kes" ist ein Klassiker der präzisen Schilderung des englischen Arbeitermilieus.
Donnerstag, 27. Mai 2004, 22.25 Uhr
Land and Freedom
Spielfilm, Spanien/Großbritannien 1994, 104 Minuten
Regie: Ken Loach
Mit Ian Hart, Rosana Pastor, Tom Gilroy, Iciar Bollain, Marc Martinez, Frederic Pierrot
Ein englischer Kommunist schließt sich im spanischen Bürgerkrieg einer Arbeitermiliz im Kampf gegen die Faschisten an. Bald fallen ihnen jedoch moskautreue Kommunisten in den Rücken, die keine soziale Revolution wollen. - Ken Loach drehte ein brisantes Polit-Drama über einen Bürgerkrieg im Bürgerkrieg.
Freitag, 28. Mai 2004, 22.30 Uhr
Ladybird, Ladybird
Spielfilm, Großbritannien 1993, 97 Minuten
Regie: Ken Loach
Mit Crissy Rock, Vladimir Vega, Sandie Lavelle, Mauricio Venegas, Ray Winstone, Clare Perkins
Eine junge Engländerin, der vom Staat das Sorgerecht für ihre Kinder entzogen wird, kämpft zusammen mit ihrem neuen Freund um ihre Familie. - Ken Loachs bewegendes Sozialdrama entstand nach einer wahren Begebenheit.
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