500.000 Menschen gegen Sozialabbau auf der Straße
Fast eine halbe Million Menschen sind am Samstag auf die Straße gegangen, um gegen die Machenschaften der großen Koalition in Berlin zu demonstrieren. Eine wirklich beeindruckende Zahl!
Wenn die mitgeführten Transparente echte Meinungsbekundungen sind, haben sich viele unserer KollegInnen in den letzten Monaten stark radikalisiert.
Die Frage nach diesem Wochenende ist: Was nun?
In den Medien begann bereits die Gegenkampagne der politischen Parteien. Die Ankündigung der Regierung von NRW, die den CDU/CSU Regierungen folgt und ebenfalls die Arbeitszeit bei Neueinstellungen auf über 40 Stunden pro Woche erhöhen will, geht in die gleiche Richtung.
Was passiert jetzt aber auf der Seite der DGB Gewerkschaften?
Viele Basisinitativen haben im Vorfeld der Demonstrationen heftige Kritik am DGB geübt. Der Eindruck war, daß die DGB Gewerkschaften versuchen, sich an die Spitze der Bewegung zu setzen, um den Widerstand gegen den Sozialabbau langsam aber sicher auszubremsen. Mit ein paar Zugeständnissen der SPD könnte dann die Bewegung kanalisiert und abgewürgt werden.
Die 500.000 Menschen dürften bei den großen Bossen des DGB gemischte Gefühle hervorgerufen haben. Auf der einen Seite können sie stolz auf die Masse der Demonstrierenden sein, eine Peinlichkeit wie im letzten Frühjahr ist ihnen damit erspart geblieben.
Andererseits ist es natürlich bedrohlich, wenn eine halbe Million Menschen auf die Straße gehen und die Rücknahme von Hartz und der Agenda 2010 fordern, eine Forderung, die der DGB so nicht vertreten will. Das bringt die DGB Bosse in ernste Konflikte mit ihrer Partei - oder mit den Demonstrierenden.
Nach den Demonstrationen vom 1. November und vom 3. April bleibt daher eigentlich nur noch zu sagen: Den Worten müssen Taten folgen.
|