Auch in Köln: Schwarz-Roter Block auf Demo gegen Sozialraub am 3. April 2004
Es wird einen antikapitalistischen/sozialrevolutionären Block geben, an dem sich u. a. mehrere Gruppen der FAU Region West beteiligen. Das Allgemeine Syndikat Köln ruft dazu auf, zu zeigen, dass es viele Menschen gibt die unter Gewerkschaften und ArbeiterInnenbewegung etwas anderes verstehen als die Ver.diener und Beschwichtiger des DGB.
3. April 2004 / Köln / 10 Tanzbrunnen (Deutz/Messe) / bei den SchwarzRoten Fahnen
Aufruf/Demoflugblatt des Allgemeinen Syndikats Köln (FAU-IAA):
Rücken krumm, Taschen leer: DGB, DANKE SEHR!
Richtige Gewerkschaften würden kämpfen
Liebe ArbeiterInnen und Arbeitslose, Studis, SchülerInnen, arme SchluckerInnen!
Wie alle anderen, die sich an der Demonstration am 3. April 2004 in Köln beteiligen, sind auch wir Gegner und Leidtragende des sozialen Raubzugs, den Parteien, Unternehmer und Medien seit nunmehr über 2 Jahren mit ungebremster Wucht organisieren.
Wir brauchen euch nichts zu erzählen von Agenda 2010, von den Sparschweinen in Regierungen, Parlamenten, Arbeitgeberverbänden etc. Nicht zu vergessen die Schikanen und Betrügereien der Arbeitsämter und anderer Behörden. Das wissen wir alle, da sind wir uns schnell einig.
Reden wir also Klartext:
Wir beteiligen uns an der Demonstration, um den Organi-satoren dieses Events, also den DGB-Funktionären, im Rahmen unserer Möglichkeiten in die Suppe zu spucken. Wir wollen daran erinnern, dass der DGB und seine Gewerkschaften bis zum Nackenwirbel verstrickt sind in jene Schweinereien, gegen die heute demonstriert wird. Wir meinen deshalb, dass der Mitgliederschwund der Gewerkschaften ein hoffnungsvolles Symptom ist. Dass es an der Zeit ist, unabhängige Strukturen aufzubauen: Betriebsgruppen, Syndikate, Basis-Gewerkschaften, Kollegenkreise und Arbeiter-Vereine. Denn unsere Agenda heißt Aufruhr 2010.
Diese Demonstration ist ein schlechter Witz
Schon in der Vorbereitung hat der DGB jede konstruktive Zusammenarbeit mit Basis-Initiativen und lokalen Gruppen abgelehnt hat. Kein Wunder: In seinen Aufrufen findet sich kein schlechtes Wort über die SPD, niemals ist von Streik oder ähnlichen Maßnahmen die Rede. Nie werden die Urheber und Nutznießer der Schweinerein beim Namen genannt. Hier und heute soll es nur um eines gehen: Mediale Schaumschlägerei, Protest-Simulation, Beruhigung der Gemüter. Damit am nächsten Montag alles weiter geht wie bisher.
Man betrachte sich nur die Demonstrationsroute. Köln ist wahrlich keine Stadt ohne Arbeiterstadtteile. Rund um die Strecke, die der DGB für uns vorbereitet hat, liegen Deutz, Kalk, Mülheim, der Eigelstein und dort würden wir auf Menschen treffen, die ansprechbar wären, die sich womöglich sogar spontan einreihen würden. Solches ist am 1. November 2003 in Berlin geschehen. Damals wuchs die Demo gegen Sozialabbau von anfänglich 20.000 Menschen auf ca.
100.000 an. Doch der DGB scheut nichts so sehr wie die Spontaneität der Basis. Deshalb sollen wir am Rheinufer entlang latschen und durch die Fußgängerzonen. Ein Weg, der einzig und allein den Zweck hat, uns für die TV-Kameras telegen zu drapieren.
DGB mit Arsch auf Grundeis
Die SPD wird im Jahr 2004 sämtliche Wahlen verlieren und alles deutet daraufhin, dass die arbeitende Bevölkerung Tatsachen wie den Rentenraub über Generationen mit der Sozialdemokratie verbinden wird. Der DGB hat seinerseits einen herben Mitgliederschwund zu verzeichnen und bemüht sich nun halbherzig, den Eindruck zu erwecken, man wolle sich aus der tödlichen Umklammerung durch die SPD befreien. Man will nicht mit der SPD untergehen. Andererseits ist der DGB nun seit 100 Jahren mit den Sozis so verfilzt und verwoben, dass alle Hoffungen auf Rettung völlig illusorisch sind. Eher besinnt sich Joschka Fischer wieder darauf, Molotov-Cocktails zu schmeißen, als dass der DGB die Vorbereitung für den fälligen Generalstreik aufnimmt.
Die Gewerkschafts-Bosse schwafeln in ihrem Demo-Aufruf von "sozialem Dialog", "Zukunftsgerechte Reformen sind notwendig" - dabei ist der Klassenkrieg längst eröffnet. Durch Staat und Kapital. Es ist jetzt an uns, diese Kriegserklärung entweder anzunehmen, oder uns weitere verlorene Jahre wie Tanzbären durch die Manege führen zu lassen.
Es geht auch anders: Wilde Streiks und Sabotage!