Mailand steht schon wieder still
Am 12. Januar sind die ArbeiterInnen beim Mailänder Transportunternehmen erneut selbstorganisiert und gegen den Willen der Mehrheitsgewerkschaften in einen wilden Streik getreten und haben den gesamten öffentlichen Nahverkehr lahm gelegt. Vorausgegangen war am 9. Januar ein landesweiter Streik der TransportarbeiterInnen.
Zu diesem Streik hatte ein Bündnis der Basis- und Alternativgewerkschaften aufgerufen. Teilgenommen haben aber auch massiv ArbeiterInnen, die in den drei großen zahmen Mehrheitsgewerkschaften CIGL-CISL-UIL organisiert sind und die damit den Gewerkschaftsführungen, die Wochen zuvor einen miserablen Vertrag ausgehandelt hatten, einen symbolischen Schlag in die Fresse verpassten.
Erneut haben die ArbeiterInnen bei Mailands lokalem Transportunternehmen ATM sich spontan entschieden, die Arbeit niederzulegen.
Sie sagen "Nein" zu einer Vereinbarung, die am 20. Dezember 2003 zwischen den drei reformistischen Mehrheitsgewerkschaften, der Regierung und der Firma geschlossen wurde.
Das Ziel der Mailänder ArbeiterInnen ist es, auf landesweiter Ebene die Diskussion erneut zu entfachen, um endlich die Lohnerhöhungen von 106 Euro und die rückwirkende Zahlung von 3000 Euro durchzusetzen.
Die Mailänder TransportarbeiterInnen lehnen ein von offizieller Seite ins Spiel gebrachte Referendum als nutzlos ab. Die massive Beteiligung an den (wilden) Streiks der letzten Monate ist für sie das einzige Referendum, das zählt.