Den DGB-Gewerkschaften laufen die Mitglieder weg

Der DGB verlor in elf Jahren 1/3 seiner Mitglieder - ein deutliches Ergebnis seiner unternehmerfreundlichen Politik.

Dass immer weniger Deutsche Mitglied einer Gewerkschaft sind, ist bekannt. Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat sich nun den Spaß erlaubt, einmal präzisere Zahlen für den DGB und seine Einzelgewerkschaften zu ermitteln.

Waren nach der Wiedervereinigung noch rund 11,8 Millionen Menschen in einer DGB-Gewerkschaft organisiert, waren es im Jahr 2002 nur noch 7,7 Millionen.

Verlässliche Daten für 2003 gibt es noch nicht. Die Auswertung basiert auf Angaben der einzelnen Gewerkschaften.

Die Polizei-Gewerkschaft GdP ist wohl am Besten dabei weggekommen. Bei ihr ist der Mitgliederschwund am geringsten ausgefallen. Vom 1991 bis 2002 ist sie "nur" um 7,9 Prozent auf 185.000 Mitglieder geschrumpft.

Besonders heftig sieht es dagegen bei der IG Bauen-Agrar-Umwelt aus. Innerhalb von 11 Jahren ist ihre Mitgliederzahl um satte 46 Prozent gesunken - auf jetzt noch 490.000.

Auch die Eisenbahner-Gewerkschaft hat sich fast halbiert, Transnet liefen im untersuchten Zeitrum 44 Prozent ihrer Mitglieder davon, Stand: 297.000.

Bei der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)ging die Zahl der Beitragszahler auf 245.000 zurück. Ein Minus von 43 Prozent.

Der Rückgang bei der IG Bergbau, Chemie, Energie liegt bei über 41 Prozent - sie organisiert jetzt 833.000 Beschäftigte.

Jeweils rund 25% ihrer Mitglieder haben laut IW die Gewerkschaften IG Metall (2,6 Millionen), Ver.di (2,7 Millionen) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) (264.000) verloren.

Der Organisationsgrad von Frauen liegt im DGB nur noch bei 16 Prozent.

Insgesamt gehörten laut IW im Jahre 2002 noch 27 Prozent der Beschäftigten einer DGB-Gewerkschaft an.

Den höchsten Organisationsgrad hätten dabei Arbeiter mit 38 Prozent gehabt.

Beamte kämen auf 25, Angestellte auf 16 Prozent.

Bei Frauen liege der Anteil nur bei 16, bei Jugendlichen nur noch bei 13 Prozent.


In diesem Sinne: Weiter so.

Raus aus den DGB-Gewerkschaften

Revolutionäre Gewerkschaften aufbauen