'Thessaloniki 7' auf freiem Fuß!
"Heute Nachmittag, am 26.11., hat der Richterrat entschieden, die sieben Gefangenen von Thessaloniki ohne Kaution frei zu lassen!
Zur Zeit sind wir in einem besetzten Gebäude ... und es entwickelt sich in ganz Athen und vielen anderen Städten eine enorme anarchistische Feier."
Solidaritätsaktionen der FAU hatte es u.a. in Frankfurt/M. (14.11.) und Leipzig (24.11.) gegeben.
Im folgenden ein Text der CNT-IAA (Frankreich), ergänzt um Passagen aus der Presseerklärung einer Solidaritätsgruppe (solidarityforsaloniki@yahoo.de).
Zudem noch eine Nachricht von der Solidaritätsdemonstration u.a. der FSA-IAA in Prag.
Zur Erinnerung:
Die Sieben von Thessaloniki waren seit Juni 2003, seit einer Demonstration gegen den EU-Gipfel in der griechischen Stadt, inhaftiert. Man hatte ihnen die Freilassung auf Kaution versagt, da sie beschuldigt wurden, "Brandbomben" gebaut, "Brandstiftung" sowie "Aufruhr und Umsturz" versucht zu haben. Ihnen drohen bis zu 25 Jahren Gefängnis.
Alle Indizien deuten indes darauf hin, dass ALLE unschuldig sind!
Videoaufzeichnungen und Fotos zeigen sehr klar, dass die griechische Polizei versucht hat, Simon zu belasten.
Eine Reportage des offiziellen griechischen Fernsehens zeigt, wie sein blauer Rucksack durch drei schwarze ersetzt wurde, in denen sich Molotowcocktails und Hämmer befanden. Neue Videos, die dem Gericht vorgelegt wurden, zeigen, wie die Polizei auf der Demo dabei ist, eben jene schwarzen Rucksäcke mit "Mollies" zu füllen!
Da der Richter sich weigerte, diese Beweise anzusehen oder einer Freilassung auf Kaution zuzustimmen, begannen fünf der Gefangenen einen Hungerstreik. Ihr Zustand war kritisch geworden, da sie alle die 50-Tagegrenze überschritten hatten!
Tage des Hungerstreiks (26.11.2003)
Kastro Dakduk, 65 Tage
Carlos Martinez, 53 Tage (Mitglied der spanischen CNT-IAA)
Fernando Perrez, 53 Tage
Simon Chapman, 53 Tage
Spyros Tsitsas, 50 Tage
In Erwartung des Prozesses, der für Januar 2004 angesetzt werden kann, untersagte der Richter ihnen, das griechische Territorium zu verlassen. Die Leute mit griechischem Pass müssen sich alle zwei Wochen bei der Polizei melden.
Die Solidarität muss weitergehen ... behalten wir die Angelegenheit im Blick!
Originaltext von CNT-AIT (Frankreich), bei a.infos, 27.11.2003, www.ainfos.ca/fr/ainfos04220.html
Übersetzung von sy.bi.le (Bildungssyndikat Leipzig), 27.11.2003
Tschechien, Prag: Solidaritätsdemo für Thessaloniki 7
Am 27. November versammelten sich 25 bis 30 Leute zu einer Solidaritätsdemonstration in Prag für die Gefangenen in Thessaloniki. Die AnarchistInnen versammelten sich mit einem mehrsprachigen Transparent vor dem Gebäude der griechischen Botschaft, forderten die Freilassung der sieben Gefangenen und verlasen zwei Reden. In der ersten wurde die Lage der Inhaftierten beschrieben und die EU kritisiert. Die zweite Rede verwies auf die internationale Solidarität in diesem Fall. Es wurde betont, dass der Kampf um die Thessaloniki 7 noch nicht vorüber ist: wir verlangen, dass jegliche Anklage fallen gelassen wird. Der Kampf um die Freiheit der politischen Gefangenen geht weiter und wir können sie auf andere Weise unterstützen als durch Demonstrationen ... in diesem Sinne endete die Rede. Die Demo war vorbereitet worden von der F.S.A.-I.A.A. und der C.S.A.F.-I.A.F.
Petr Z., C.S.A.F. - Praha
Kontakt:
Föderation Sozialer AnarchistInnen (F.S.A.), Schwesterorganisation der F.A.U., www.fsa.anarchismus.org
Tschechoslowakische Anarchistische Föderation (C.S.A.F.), www.csaf.cz
Originaltext von a.infos, 28.11.2003, www.ainfos.ca/en/ainfos13158.html
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