100.000 auf der 'Demo gegen Niedriglöhne und Sozialkahlschlag!'
Berlin 1.11. Es war ein schöner Auftakt zum weiteren Kampf gegen die Angriffe der Unternehmer und ihrer Regierung, auf die Menschen in der BRD.
Schon auf den Autobahnen war zu merken, daß die Resonanz auf den Demo-Aufruf sich an der Basis der verschiedensten Organisationen enorm verbreitet hatte. Die Demo wurde von den bundesweiten Anti-Hartz Bündnissen initiiert und gemeinsam mit vielen Basisinitativen durchgeführt.
Keine der herkömmlichen Großorganisationen war organisatorisch daran beteiligt.
Das Konzept ist aufgegangen, z.B. zeigte die Basis von ver.di und IG Metall mit ihrer eigenen Mobilisierung, daß sie auch ohne ihre Bonzen, die einen Aufruf zur Demo abgelehnt hatten, handlungsfähig wäre.
Mit dem 1.11. ist ein Novum eingetreten, die DGB-Bonzen haben ihren Alleinvertretungsanspruch für die Bereiche Arbeit und Soziales öffentlich verloren. Verschiedene Basisgruppen waren in der Lage unerwartete 100.000 Menschen nach Berlin zu mobilisieren - hoffen wir, daß sich dies in den nächsten Monaten langsam zu Streikbewegungen ausbauen läßt.
Fotos vom anarcho-syndikalistischen Block gibt's hier: Bilder vom 1.11.2003 (lange Ladezeit!)
Die Anreise nach Berlin dauerte lang. Abfahrtzeiten um 23.00 Uhr (München) oder 04.00 Uhr (Ffm) waren keine Seltenheit - und doch nahmen Menschen massenhaft diese Unannehmlichkeiten in Kauf, um der Regierung den Mittelfinger zu zeigen.
In Berlin angekommen stellte sich die Situation so dar, daß eine Vielzahl von Busparkplätzen provisorisch gesperrt waren und ein unendliches Suchen nach Parkplätzen begann. Leider begann die Demo pünktlich, während zig Busse noch durch die Stadt irrten.
Die Demo selbst war so groß, daß es kaum möglich war, mehr zu sehen, als welche Gruppe vor oder hinter einem lief. Der anarcho-syndikalistische Block der FAU war "natürlich" der beste und lauteste. Zu Beginn hatten es gerade einmal 500 Leute geschafft, sich zwischen den Menschenmassen, zum Lautsprecherwagen mit den schwarz-roten Fahnen durchzukämpfen. Während der Demo waren wir dann aber locker 1000 Leute, die mit lauten Parolen und kollektiven Sprint-Einlagen eine Menge Spaß hatten.
Einen Zweck hat die Demo für alle Beteiligten erfüllt: sie hat sehr viel Motivation verschafft, in den Auseinandersetzungen der nächsten Monate richtig nachzulegen...