Bundesweiter Tarifvertrag für Leiharbeiter vereinbart

Arbeitgeber und Gewerkschaften haben sich auf den ersten bundesweiten Tarifvertrag
für die Zeitarbeitsbranche geeinigt.


Gewerkschaftskreisen zufolge wurden geringere Entgelte vereinbart als ursprünglich
vorgesehen. So wurden keine Branchenzuschläge festgelegt. Im Gegenzug sei auf
Lohnabschläge für Langzeitarbeitslose verzichtet worden. Der Abschluss sei am
Dienstag früh in Frankfurt erzielt worden. Arbeitgeberkreisen zufolge stimmte
die Tarifkommission des Bundesverband Zeitarbeit (BZA) der Regelung am Nachmittag
zu. Der Tarifvertrag trete im Januar 2004 in Kraft und gelte mit jährlichen
Lohnerhöhungen um 2,5 Prozent bis Ende 2007, hieß es aus Gewerkschaftskreisen.

Die Regelung sieht demnach einheitliche Tariflöhne für Zeitarbeiter vor: Ein
Elektriker erhält also immer den gleichen Lohn, egal ob er in der Industrie
oder im Handwerk arbeitet. Für Helfertätigkeiten sei ein Stundensatz von 6,85
Euro vereinbart worden, Facharbeiter sollen mindestens 8,70 Euro erhalten. Beschäftigte,
die länger in einem Betrieb bleiben, sollen einen Zuschlag von bis zu 7,5 Prozent
erhalten. Damit Leiharbeiter künftig gleich viel verdienen wie Stammbeschäftigte,
solle 2004 über Branchenzuschläge verhandelt werden. Für Leiharbeit in Ostdeutschland
sei ein Abschlag von zunächst 13,5 Prozent vereinbart worden.

Anfang des Jahres hatten christliche Gewerkschaften und nordbayerische Zeitarbeitsfirmen
bereits einen Tarifvertrag vereinbart. Die jetzt geschlossene Vereinbarung mit
den DGB-Gewerkschaften sehe höhere Entgelte vor, hieß es.


Frankfurter Rundschau 27.05.