TUI gründet eigene Firma für Zeitarbeit
Die TUI Deutschland hat eine Zeitarbeitsfirma gegründet, um Arbeitskräfte flexibler einzusetzen und Kosten zu senken.
Bei der "TUI aqtiv GmbH" seien derzeit 94 Mitarbeiter beschäftigt, bestätigte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch in Hannover gegenüber der HAZ. Derzeit leiht die Gesellschaft vor allem Verwaltungskräfte an TUI Deutschland aus. Mit anderen Konzerngesellschaften im Großraum Hannover werde noch verhandelt, hieß es.
Die meisten Mitarbeiter von TUI aqtiv hatten zuvor befristete Verträge bei
TUI Deutschland. Angesichts der Reiseflaute wurden diese aber nicht verlängert.
Der Konzern hatte zuletzt in kurzer Folge zwei Sparprogramme verkündet, die
auch den Wegfall von mindestens 1000 Stellen vorsehen. Um für einen möglichen
Buchungsschub gerüstet zu sein, möchte die TUI dennoch möglichst viele ihrer
guten, aber nur befristet eingestellten Mitarbeiter an sich binden.
Die Gehälter bei TUI aqtiv liegen nach Unternehmensangaben auf Konzernniveau. Abschläge gibt es hingegen bei den Sozialleistungen. Das Urlaubsgeld wurde im ersten Jahr auf 500 Euro halbiert, der Urlaubsanspruch verringerte sich von sechs auf fünf Wochen. Außerdem gibt es keine Rabatte für Reisen mit TUI-Veranstaltern. Von TUI aqtiv werde im Konzern kein Ergebnisbeitrag erwartet, hieß es weiter. "Wir streben eine schwarze Null an."
Zwischenzeitlich hatte die TUI auch die Nutzung einer externen Leiharbeitsfirma geprüft. Dies habe man verworfen, weil keiner der Anbieter über ausreichend qualifiziertes Personal verfüge, sagte der TUI-Sprecher. Es sei nicht geplant, Mitarbeiter von TUI aqtiv an konzernfremde Reiseveranstalter auszuleihen.
Wegen der angekündigten Sparmaßnahmen ist derzeit ungewiss, wie viele Mitarbeiter in diesem Jahr bei der internen Zeitarbeitsfirma bleiben. Bis Ende Juni wurde die Übernahme weiterer befristet Beschäftigter zunächst gestoppt. Es ist daher unsicher, was aus 70 Mitarbeitern in der Zentrale von TUI Deutschland wird, deren Verträge in den kommenden Wochen auslaufen werden.