Umschulung gestrichen - Wütende Mütter: Jetzt gehen sie auf die Straße

Die elf Mütter, denen das Arbeitsamt die Umschulung zur Fremdsprachen-Korrespondentin
gestrichen hat, gehen jetzt auf die Straße: Sie rufen alle (nicht nur Frauen),
denen es ähnlich ging, zur Demo auf.

Die Demo soll Dienstag den 11.03. um 10 Uhr am Roten Rathaus stattfinden, wenn der Senat zu seiner Sitzung zusammentritt. Damit sie aber auch gehört werden, haben die Frauen Protestbriefe nicht nur an den Regierenden Klaus Wowereit (SPD) und Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) geschrieben, sondern auch an Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD), Familienministerin Renate Schmidt (SPD) und Kanzlergattin Doris Schröder-Köpf.

Das Arbeitsamt stellt sich derweil stur: Es bleibe dabei, dass Um- und Weiterbildung
nur noch gefördert werden, wenn die Teilnehmer hinterher zu 70 Prozent Arbeit
finden.

Die Bundesanstalt für Arbeit verwies auf andere Angebote: Von der (noch nicht
vorhandenen) Personal-Service-Agentur bis zur Ich-AG, auf 5,4 Milliarden Euro
für die berufliche Qualifizierung.

Ansonsten frage man das Landesarbeitsamt. Hier hat man nur den Rat für die Frauen,
sich neu zu orientieren: "Wir bilden nicht in die Arbeitslosigkeit aus."

Das macht die Frauen wütend: Denn die Weiterbildungen, die laut Arbeitsamt
noch gefördert werden, sind für sie nichts: "Es gibt keine Teilzeitangebote
mehr, auf die wir als Mütter angewiesen sind
." Ansonsten seien die 47 Angebote
an Bedingungen geknüpft - von "körperlicher Eignung" (Schweißer) über
"Arbeiten zu ungünstigen Zeiten" (Pharmareferentin) bis zu Hochschul-Abschlüssen
- die sie nicht erfüllen könnten.

Infos zur Demo: Tel. 0172/911 91 85 oder Tel. 0172/808 85 88


Quelle: "Berliner Kurier"