Stoppt die PSA-Leiharbeit und den ver.di und IGM Gefälligkeitstarifvertrag

Keine Zwangsarbeit mit DGB-Tarif! Nein zum Niedriglohn-"Equal pay"!

- Wir protestieren gegen die Einführung der Personal Service Agenturen und die Mitarbeit daran durch den DGB!

- Wir lehnen grundsätzlich staatliche Leiharbeit und die Zwangsvermittlung in PSA-Zeitarbeitsfirmen durch das Arbeitsamt ab!

- Die Kollaboration ver.di und IGM mit der Regierung ist eine Riesenschweinerei:


Mit eurem Tarifvertrag könnt ihr euch den Arsch abwischen!

Mit dem Beginn dieses Jahres traten die ersten "Hartz-Gesetze" in Kraft. Zum
Kern dieser Gesetze gehört die Schaffung eines rechtlosen Niedriglohnsektors
mit den Mitteln staatlicher Zwangs-(Leih-)arbeit.

Zu diesem Zweck werden sogenannte Personal Service Agenturen (PSA) als private
Leiharbeitsfirmen von den Arbeitsämtern organisiert.

Damit die zukünftigen Zwangsbeschäftigten dieser PSA’s nicht den regulären
Lohn für Leiharbeiter bezahlt bekommen müssen, benötigen die PSA’s einen Tarifvertrag
- ohne ihn würde das "equal pay" gelten – „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“.

Nur aufgrund eines gültigen Tarifvertrages kann zwingendes Gesetz (z.B. das
Diskriminierungsverbot bzw. der Gleichbehandlungsgrundsatz) zum Nachteil des
Beschäftigten geändert werden.

»Die Gewerkschaften werden Tarifverträgen für Zeitarbeiter zustimmen, die 20 Prozent unter den Löhnen der Stammbelegschaft liegen«. Wirtschafts- und Arbeitsminister Wolfgang Clement (SPD) am 27.11.02 auf einem Symposium der Zeitarbeitsfirma Adecco in Berlin.

„Hauptsache: Arbeit, Arbeit, Arbeit!“ - nicht mit uns!

Die DGB-Gewerkschaften

bereits extrem niedrige Löhne vorsehen:

- z.B. wurden bei einem Grundlohn für gewerbliche Helfer und Fachhelfer von
6,20 €/Std. für Berlin grundsätzlich weitere 8% Abschlag zwischen ver.di und Randstad vertraglich geregelt.

- Oder nur eine 95%ige "equal pay"-Regelung“ zwischen ver.di und der NRW-Start-Zeitarbeit vereinbart (falls im Entleihbetrieb Einstiegstarife unter 95% gelten, so kommen grundsätzlich diese zur Anwendung).

Sie haben außerdem ihre Zustimmung zu den „Hartz-Gesetzen“ erklärt, schließlich war die stellvertretende ver.di Vorsitzende selbst Mitglied in der Hartz-Kommission.

Der DGB hat auch noch nicht öffentlich dagegen protestiert, daß die Deutsche
Telekom AG über die Einrichtung einer hauseigenen PSA tausende von Arbeitsplätzen vernichten will. Über ein „Identifizierungsverfahren“ werden „nicht mehr benötigte Mitarbeiter“ in diese Post-PSA überführt. Dies ist ein massives Beispiel für den Rausschmiss von Stammbelegschaftsbeschäftigten, um sie dann als Erwerbslose über eigene PSA’s wieder an die Post zu vermitteln.

Die Telekom nutzt also die Hartz-Gesetze dazu, Beschäftigte „freizusetzen“:


Alle Auszubildenden werden automatisch in diese PSA überstellt ...

Insgesamt sind von diesem Manöver 35.500 Menschen betroffen. Daimler-Benz, VW
und TUI planen ähnliche Schweinereien.

Faule Eier und Tomaten?

Am 30.01. treffen sich in Hannover die Vertreter der DGB-Tarifgemeinschaft
(ver.di & IGM) mit den Unternehmerverbänden der Leiharbeitsindustrie zu Verhandlungen.

Wenn ver.di und IGM hier einen „Gefälligkeitstarifvertrag“ für die Regierung
und die Unternehmer vereinbart, der 20% niedrigere Löhne festlegen soll, ergibt
sich eine interessante Situation:

- PSA Beschäftigte die Mitglied bei ver.di oder IGM sind, werden nach dem „Gefälligkeitstarifvertrag“
ihrer Gewerkschaft bezahlt. Es wird von ca. 20% geringerem Lohn ausgegangen.


- Für FAU Mitglieder oder Unorganisierte gilt dagegen „equal pay“ mit den Beschäftigten
der Entleihbetriebe!

Mal wieder ein guter Grund die Gewerkschaft zu wechseln!

Beim Kampf gegen die Regierung, ihre „Hartz-Gesetze“ und die PSA’s machen wir
uns keine Hoffnungen auf die großen DGB-Gewerkschaften.

Die stehen mal wieder auf der anderen Seite der Barrikade.

Wir kündigen hiermit Aktionen der FAU gegen DGB-Niedriglöhne und die Entrechtung
von Erwerbslosen durch Staat und DGB-Gewerkschaften an:


- Organisiert Betriebsversammlungen in den neugegründeten PSA!

- Informiert Eure Kolleginnen und Kollegen in den Entleihbetrieben über Eure
Situation!

- Erfragt beim Betriebsrat und im Personalbüro die Tariflöhne der Festangestellten!


- Bekämpft das "Outsourcen" von Stammbelegschaftsteilen in betriebliche PSA’s!


- Die FAU wird gegen jede PSA, in die Mitglieder von uns gepreßt werden, mit
allen uns zur Verfügung stehenden (Arbeits-) Kampfmitteln vorgehen.

F.A.U. - Frankfurt

Gewerkschaft für alle Berufe

Frankfurt:

Wir besuchen ver.di

Mi. 29.01.2003 um 11.00 Uhr

Treffen: an der Mitfahrzentrale, Baseler Platz

Bringt Klopapier mit!

Eventuell findet am am 5./6. Februar eine weitere Verhandlungsrunde
zum Abschluß eines PSA-Tarifvertrages in Frankfurt/M in der IGM-Zentrale statt.
Achtet auf Ankündigungen z.B bei www.labournet.de oder www.fau.org !