Solidarisch mit der CNT Lille / Solidarity with Lille CNT

The Free Workers Union of Germany (FAU) sends our solidarity to the Confédération nationale du travail (CNT) in Lille, France, whose offices were ransacked by French police forces on 18 April 2016. While police repression of our grassroots unions is not surprising, the incident in Lille serves as a reminder: the states’ forceful subjugation of our shared cause—freeing ourselves from the capitalist yoke—has renewed itself again. In the face of these assaults, we will defend union rights, so that we may protect ourselves, and continue with our project. Solidarity with the CNT! Solidarity with the Lille syndicalists!

Wir, die „Freie Arbeiterinnen und Arbeiter Union“ aus Deutschland, erklären unsere Solidarität mit der „Confédération nationale du travail“ (CNT) im französischen Lille, deren Büro am 18. April 2016 von der Polizei gestürmt wurde. Obwohl polizeiliche Repression gegen unsere Basisgewerkschaften nicht überraschend ist, erinnert uns der Vorfall in Lille erneut an die staatlichen Versuche der gewaltsamen Unterdrückung unserer gemeinsame Sache - unserer Selbstbefreiung vom kapitalistischen Joch. Angesichts dieser Angriffe werden wir unsere gewerkschaftlichen Rechte verteidigen, um uns selbst zu schützen und um unser Projekt fortzusetzen. Solidarität mit der CNT! Solidarität mit den SyndikalistInnen aus Lille!

Demonstration in Dresden for CNT Lille and Against Repression / Demonstration in Dresden für CNT Lille und gegen Repression

DEUTSCH WEITER UNTEN
Spontaneous Demonstration through Dresden's Neustadt for Union Liberties
On Friday, 29 April, 25 people gathered in Alaun Park in Dresden. They demonstrated against the repression of grassroots unions worldwide. The reason was the arrest of two comrades from the Confédération nationale du travail (CNT-F; one of the FAU's sister unions in France) during a police raid in Lille, France. During the raid, the offices of the CNT-F Lille were also ransaked. The raid was related to police attempt to crush protests against reforms to the labour market in France. The protestors in Dresden also called attention to trial of FAU Dresden member Justus M. He was accused of attacking police and resisting arrest during an anti-Nazi demonstraton. Justus M. has in the meanwhile been found innocent due to lack of evidence.
The demonstration proceeded through Dresden's Neustadt district with chants like "Fight repression as international struggle" and "No nation, no border, fight law and order". Residents were also informed about the reasons for the demonstration through speeches, and many chose to show their solidarity.
The police did not seem so easy going. The demonstration was initially followed by two vans full of police, who tried to stop the demonstration a few times. The number of police vans increased to six over the course of the demonstration.
At one point, the street was blocked by aggresive police officers. A unit of the Saxony Police Force surrounded the demonstration and only allowed it to proceed after it was registered and with the requirement that nobody cover their faces with hoodies. The demonstration finally had to be dispanded after the police blocked it and threatened to forcibly remove two participants who were wearing hoodies. In addition, police insulted protesters who did not immediately follow their orders, saying "Get a job" or "Don't you understand German?" A participant, who called the actions of the police into question on legal grounds, was told that he "couldn't read anyways".
Despite the intervention of the state, the FAU Dresden considered the spontaneous demonstration a success. Christina Schwarz (34), said "We were able to bring our issue to the streets loudly and decisevely. The reaction of the Dresden's residents showed that our message does not fall on deaf ears."

Spontandemonstration durch die Neustadt und das Hechtviertel
Am Freitag versammelten sich ca. 25 Menschen am Alaunpark in Dresden und demonstrierten in Solidarität mit den Betroffenen von Repression gegen Basisgewerkschaften weltweit. Anlass war u.a. die Festnahme von zwei Genoss_innen und die Verwüstung eines CNT-Lokals in Lille während einer Razzia, welche in Zusammenhang mit der versuchten Niederschlagung der Proteste gegen die anstehende Arbeitsmarktreform in Frankreich steht, sowie der Prozess gegen den Dresdner FAU-Gewerkschafter Justus M.
Mit Parolen wie “Fight repression as international struggle”, “129 kennen wir schon, Feuer und Flamme der Repression” und “No nation, no border, fight law and order” zogen die Demonstrant_innen zuerst durch die Neustadt und dann durch das Hechtviertel. Zusätzlich zu Sprechchören wurden Anwohner_innen mit Zwischenansagen auf den Anlass der Demonstration hingewiesen und nicht wenige solidarisierten sich spontan.
Währenddessen war die Polizei weniger entspannt. Von Anfang an mit zwei Transportern an der Demonstration dran, wurde mehrfach versucht die Demo zu stoppen. Während der Zwischenkundgebung an der Ecke Rudolfstraße/Fritz-Hoffmann-Straße, bewegten sich bereits 6 Ensatzfahrzeuge hinter den Basisgewerkschafter_innen und ihren Unterstützer_innen.
Auf der Conradstraße, kurz vorm Bischofsplatz, wurde die Straße durch teilweise sehr aggresiv agierende Polizeikräfte blockiert. Die Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit der sächsischen Polizei umstellte die Demo vollständig und ließ diese erst nach Anmeldung und unter kleinlichen Auflagen (keine “Vermummung” durch Kapuzen) ihren Weg über die Rudolf-Leonhard-Straße fortsetzen. An der Kreuzung Staufenbergallee/Königsbrücker Straße musste die Demonstration aufgelöst werden, da die Polizei gewaltsam das Vorankommen behinderte und damit drohte zwei Personen gewaltsam zu entfernen, wenn sollten diese die Demo nicht verlassen. Der Vorwurf: Das Aufsetzen von Kapuzen. Weiterhin beleidigten Polizist_innen während dieses Vorgangs verschiedene Teilnehmer_innen, z.B. mit “Ihr geht doch eh nicht arbeiten!”, “Sprichst du kein Deutsch?”, wenn diese nicht umgehend auf ihre gebellten Befehle reagierten. Einem Demonstrationsteilnehmer, der die rechtliche Grundlage in Frage stellte und anhand des sächsischen Polizeigesetzes argumentierte, wurde vorgeworfen “Du kannst doch eh nicht lesen!”.
Trotz staatlichen Behinderung schätzt die FAU Dresden die Spontandemo als gelungen ein. Christina Schwarz (34) dazu: “Wir konnten unser Anliegen entschlossen und lautstark auf die Straße tragen und die Reaktionen am Rande der Demo haben uns gezeigt, dass wir auch in Dresden nicht nur auf taube Ohren stoßen.”