Vrije Bond und FAU auf der Demonstration in Genk
Mehr als 20.000 Menschen haben am 11. November in Genk in der belgisch-niederländisch-deutschen Euregio gegen die geplante Schließung der dortigen Ford-Fabrik demonstriert. An der Demonstration nahmen auch Anarcho-SyndikalistInnen aus der Region teil, darunter Mitglieder des «Vrije Bond» aus Belgien und den Niederlanden sowie mehrerer Syndikate der FAU Region West.
Die belgische Industriestadt war an diesem Sonntag voller Menschen, die gegen die Schließung des Ford-Werkes demonstrierten. Neben KollegInnen von Opel, Audi und verschiedener Zulieferbetriebe, waren auch ArbeiterInnen des Kölner Ford-Werks gekommen. Unter dem Druck von Teilen der Belegschaft nach dem brutalen Polizeieinsatz gegen eine Delegation Genker ArbeiterInnen am 7. November in Köln, hatte die IG Metall kurzfristig doch noch 9 Busse nach Genk organisiert.
Bemerkenswert war auch, dass sich in die traditionelle belgische Gewerkschafts-Farbenlehre Rot (sozialdemokratische Gewerkschaften), Grün (Christliche Gewerkschaften) und Blau (Liberale Gewerkschaften) dieses Mal auch etliche Schwarz-Rote Tupfer gemischt hatten. Das Kontigent aus Anarcho-SyndikalistInnen und AnarchistInnen war zwar sicherlich der kleinste Block, dafür aber einer von denen mit der besten Stimmung. Es wurden Parolen in Niederländisch / Flämisch, Französisch, Spanisch, Englisch und Deutsch skandiert und allerlei Liedgut in verschiedenen Sprachen zum Besten gegegen. Die Reaktionen waren fast durchweg positiv und die Anwesenheit von het Anarchisten wurde wohlwollend zur Kenntnis genommen.
Zur Demonstration hatte ein breites Bündnis einschließlich der Stadtverwaltung von Genk aufgerufen, entsprechend volksfestartig war auch der Charakter. Der beste Redebeitrag kam nicht etwa von irgendwelchen GewerkschafterInnen, sondern von einem Antwerpener Komiker, der als einziger das auf den Punkt brachte, was derzeit geschieht. Das gegen uns ArbeiterInnen een oorlog ein Krieg geführt wird, dass man uns versucht, entlang nationaler oder rassistischer zu entsolidarisieren und dass die Antwort darauf nur die internationale Solidarität und die Abschaffung des herrschenden Ausbeutungssystems sein kann.
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