Aktuell Lieber Späti als nie?
Im Arbeitskonflikt der FAU Berlin mit dem Spätverkauf Mumbai Corner in Berlin-Friedrichshain wird mit harten Bandagen gekämpft. Während die Basisgewerkschaft nicht locker lässt, dem betroffenen Kollegen zum ihm zustehenden Lohn zu verhelfen, greift der Besitzer des Ladens weiter zu anwaltlichen und juristischen Maßnahmen. (Zur Vorgeschichte des Falls siehe hier.)
Mittlerweile gibt es nicht nur mehrere Anzeigen gegen den betroffenen Kollegen (ihm wird u.a. Nötigung vorgeworfen), sondern auch eine Anzeige gegen eine Zeugin wegen angeblicher Verleumdung. In allen Fällen kann davon ausgegangen werden, dass die Vorwürfe entkräftet werden können. Davon unabhängig wird der scheinbare Versuch, den Kollegen einzuschüchtern, ohnehin ins Leere laufen. Seine Gewerkschaft steht hinter ihm und wird weiterhin die notwendige Solidarität organisieren.
Wir berichteten auch darüber, dass der Ladenbesitzer mit anwaltlichen Abmahnungen gegen die Onlineportale Trend-Infopartisan und Labournet vorgegangen ist. Beide Projekte haben sich davon nicht irritieren lassen. Auch die Einstweilige Verfügung, die der Ladenbesitzer gegen Trend erwirken wollte, scheiterte zunächst vor Gericht. Indessen hat die Gegenseite jedoch Berufung eingelegt und möchte weiter die Einstweilige erwirken. Trend benötigt deshalb Solidarität. (Informationen zum Vorgehen gegen Trend finden sich hier)
Dadurch, dass der Ladenbesitzer wild um sich schlägt und bekannte linke Medienprojekte attackiert, macht er sich gewiss keine Freunde im links-alternativ geprägten Kiez. Die FAU Berlin setzt derweil gemeinsam mit anderen Gruppen die Kampagne unvermindert fort. Seit wenigen Tagen werden wieder die KiezbewohnerInnen über den Fall informiert. Teil der Kampagne sind auch verschiedene Veranstaltungen rund um den Fall und zu zusammenhängenden Problemen, die in den nächsten Wochen stattfinden werden. Zudem wird Mitte Dezember eine Kundgebung beim Laden abgehalten. Am 20. Dezember schließlich wird der Fall vor Gericht verhandelt. Die FAU Berlin und der Anwalt des Kollegen sind hierfür zuversichtlich. (Alle Termine siehe unten.)
Dabei hat die FAU Berlin ihre Möglichkeiten noch nicht ausgereizt. Vielmehr bekommt sie zunehmend Unterstützung aus dem Kiez von Menschen, die sich anbieten, als Multiplikatoren in der Kampagne zu dienen. Dabei wird auch über den Einbezug eines weiteren Ladens des Besitzers diskutiert. Aktionen werden in Erwägung gezogen. Der Fall ist zweifellos zum Politikum im Kiez geworden.
* * *
.
Beschäftigte in Berliner Späti-Läden, die mit ihrer Situation unzufrieden und an einem Austausch interessiert sind, können sich gerne bei der FAU Berlin melden. Kontakt: faub(a)fau.org.
|