Update - Bericht zur Kundgebung: Ausgezockt, Bally Wulff! Gegen Lohndumping und Outsourcing in Berlin-Neukölln!

Binnen anderthalb Stunden waren 800 Flugblätter verteilt. Es gab gute Gespräche und auch Unterstützung aus der Nachbarschaft. Durch die zweite Kundgebung vor dem Spielgerätehersteller Bally Wulff konnte die FAU Berlin den Druck erhöhen. Die Geschäftsführung sah sich gezwungen im Vorfeld eine Art „Erklärung“ zu veröffentlichen. Eine Erwiderung hierzu findet sich hier. Die Sektion Bau und Technik der FAU Berlin hofft nun auf ein erfolgreiches Gespräch mit der Geschäftsführung, nachdem diese am Rande der Kundgebung endlich ein Gesprächsangebot machte.

Wir dokumentieren hier nochmal das Kundgebungsflugblatt. Siehe auch den Bericht und Flugblatt zur ersten Kundgebung. (Wir dokumentieren hier beides ausschließlich zu Informations- und Dokumentationszwecken. Für die aktuelle Sachlage schaut euch bitte die aktuellen Meldungen an.)

Die FAU Berlin lädt alle Interessierten zur Infoveranstaltung zum Thema am Fr, 18. November ins FAU-Lokal, Lottumstr. 11 in Berlin-Mitte ein.

Aus der aktuellen DA, kurzer Bericht des Betroffenen:
Keine Glückssache – Auch der Spielgerätehersteller „Bally Wulff“ setzt auf Outsourcing. Ein Kollege der FAU Berlin wehrt sich.

Weitere Informationen und Aktionen folgen: www.fau.org



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Im folgenden noch der Aufruf zur Kundgebung:

Fr, 4.11. um 14 Uhr, Maybachufer Ecke Pannierstr. in Berlin-Neukölln
Die Firma Bally Wulff beschreibt sich selbst als einen „der großen und wichtigen Arbeitgeber des Bezirks“ Neukölln, der sich der sozialen Probleme bewusst ist und hier „gezielt und nachhaltig zu helfen“ verspricht.*

Im eigenen Haus gibt es für die sozialen Probleme der MitarbeiterInnen scheinbar weniger Verständnis:

Juni 2012 soll die Abteilung Siebdruck des Spielautomatenherstellers Bally Wulff Entertainment GmbH (Maybachufer 48-51) geschlossen werden. Die letzten Siebdrucker der Abteilung bekamen bereits im September 2011 Änderungskündigungen für eine neue Tätigkeit im Unternehmen ausgehändigt. Diese beinhalteten unannehmbare Verschlechterungen in Sachen Bezahlung, Arbeitszeit und Urlaubsanspruch. Die seit über 20 Jahren angestellten Beschäftigten wehren sich nun!

Kein Einzelfall

Schon in den letzten Jahren wurden zahlreiche KollegInnen entlassen. Teilweise waren Produktionsabläufe von Outsourcing betroffen. Teilweise wurde die Anzahl regulärer Arbeitsverhältnisse durch den Einsatz von LeiharbeiterInnen verringert. Bally Wulff ist da kein Einzelfall. Die Leiharbeitsbranche boomt. LeiharbeiterInnen werden meist zu schlechteren Bedingungen beschäftigt als die Stammbelegschaft!

Auch Outsourcing ist eine „Modeerscheinung“ für das neue flexible Unternehmen. Unternehmen versuchen damit Geld einzusparen und sich flexibel in der Auftragsvergabe zu halten. Dabei sinkt das Lohnniveau ebenso, wie sich die restlichen Arbeitsbedingungen verschlechtern. Auch kollektiver Widerstand soll so erschwert werden.

Bally Wulff steht damit exemplarisch für Verschlechterungen auf dem Arbeitsmarkt und für die Verschärfung von sozialen Problemen, auch und vor allem in Neukölln!

Widerstand

Bisher wehrt sich ein Kollege, der in dem Unternehmen mehr als 23 Jahre beschäftigt ist, gewerkschaftlich und juristisch gegen die neuen Bedingungen. Unterstützt wird er dabei durch die Freie ArbeiterInnen Union Berlin (FAU). Die Geschäftsführung hat bisher alle Gesprächsangebote ausgeschlagen. Die FAU Berlin wird sich nun mit gewerkschaftlichen Aktionen für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen einsetzen und zeigt sich auch weiterhin gegenüber Bally Wulff gesprächsbereit. Ihre Forderung gegenüber der Geschäftsführung: Keine Verschlechterung in Sachen Entlohnung (insbesondere Urlaubs- und Weihnachtsgeld), Urlaubsanspruch und Wochenarbeitszeit. Weiterhin wird die Beschäftigung als Fachkraft mit ggf. einer bezahlten Weiter- bzw. Umschulung für den neuen Bereich gefordert.

Nachbarschaftliche und kollegiale Solidarität ist nun gefragt: Unterstützt die Kollegen auf der Kundgebung am 4. November 2011 14 Uhr Maybachufer/ Pannierstraße.

Weitere Aktionen und Infos: www.fau.org/berlin


* Quelle: http://www.ballywulff.de/14/3_ansichten/661_text.htm