Solidarität mit den Verhafteten in Serbien
Solidaritätskundgebung für die verhafteten GenossInnen vor dem serbischen Konsulat in Frankfurt am Main am Freitag, den 25.09. um 12 Uhr.
Protestmails senden: http://asi.zsp.net.pl/free-the-anarchists/emailpage/
oder an das GENERALKONSULAT DER REPUBLIK SERBIEN in Frankfurt/Main,
Thüringer Str. 3
Telefon: 069 / 9043-676-0 Fax: 069 / 433-149
E-mail: info@gksrbfra.de
Generalkonsul: Rajko Kolarov, Konsulin: Biljana Čelik-Jeftić, Konsulin: Zorica Mladenović
Festnahmen in Belgrad Protestkundgebung vorm serbischen Konsulat in Frankfurt am Freitag, den 25. September um 12 Uhr
Am 4.Sept. wurden in Belgrad fünf Menschen festgenommen, die meisten von ihnen Mitglieder der basisdemokratischen Gewerkschaft Anarhosindikalistička inicijativa (ASI). Unter dem Vorwurf des Internationalen Terrorismus wurde am gleichen Abend eine 30-tägige Untersuchungshaft verhängt. (Veröffentlichungen der griechischen ESE sprechen von mittlerweile sechs, andere griechische Gruppen von fünf Verhafteten. Alle betonen, dass die Festgenommenen auf der Polizeiwache misshandelt wurden. Es war bisher nicht möglich für diese Informationen eine Bestätigung zu bekommen.)
Der Vorwand für die Festnahmen sind Sachbeschädigungen an der griechischen Botschaft in Belgrad. Ein an die Wand gesprühtes A im Kreis, eine gesprungene Scheibe und ein Brandfleck an der Fassade, verursacht durch einen Molotowcocktail, der am 25. Aug. auf die Botschaft geworfen wurde. Zu dieser Aktion, die aus Solidarität mit einem zu dieser Zeit im Hungerstreik befindlichen griechischen Anarchisten stattfand, hat sich eine unbekannte Gruppe namens Crni Ilija (Schwarze Sonne) bekannt. (Thodoris Iliopoulos, der griechische Anarchist, wurde inzwischen nach 49 Tagen Hungerstreik gegen Auflagen aus der U-Haft entlassen.)
Sofort begann in den serbischen bürgerlichen Medien eine Kampagne gegen die GewerkschafterInnen der ASI. Die ASI ist die einzige offen agierende anarchistische Gruppierung in Serbien und steht für eine selbstorganisierte, basisdemokratische und kämpferische Gewerkschaft. Bereits am 26. Aug. wurden in Zeitungen Fotos von Gewerkschaftsmitgliedern mit entsprechender Schuldzuweisung veröffentlicht. Die ASI und die Verhafteten selbst haben sich stets von dem Anschlag distanziert. Zitat: "Diese Methoden des individuellen politischen Kampfes sind nicht die Methoden des Anarchosyndikalismus, ganz im Gegenteil! Wir vertreten unsere politischen Standpunkte öffentlich und versuchen durch unsere Aktionen die Masse der ArbeiterInnen in Kontakt mit den gewerkschaftlichen Kämpfen und freiheitlichen und fortschritlichen Organisationen zu bringen."
Auch die Umstände der Festnahmen sind äußerst bedenklich. Am 3. Sept. versuchte die Polizei in Belgrad zwei Hausdurchsuchungen durchzuführen. Bei unserem Genossen Tadej Kurepa wollten sie ohne Durchsuchungsbefehl in die Wohnung eindringen. Tadej verweigerte dies und wurde von der Polizei gebeten auf die Wache mitzukommen, um dies zu Protokoll zu geben. In der Wohnung unseres Genossen Ratibor Trivunac konnte ebenfalls keine Durchsuchung durchgeführt werden, da Ratibor nicht zuhause war. Er wurde von der Polizei angerufen und aufgefordert auf die Polizeistation zu kommen, um ein Protokoll zu machen. Beide wurden dort nach kurzem Verhör festgenommen.
Noch bedenklicher war die Vorgangsweise bei Ivan Vulovic. Nachdem Ivan nicht zu Hause war, wurde kurzerhand sein Vater festgenommen und Ivan telefonisch informiert, dass sein Vater erst freigelassen werde, wenn Ivan sich festnehmen ließe. Dass Sanja Dojkić ebenfalls festgenommen ist war einige Zeit überhaupt nicht klar. Außerdem wurde Nikola Mitrovic verhaftet, der nicht Mitglied der ASI ist.
Wurde anfangs kolportiert, es solle eine Anzeige wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit geben, wird nun versucht einen Terrorismusfall zu konstruieren. Zusätzlich brisant ist, dass die ASI derzeit mit dem Generalsekretariat der Internationalen ArbeiterInnenasoziation (IAA) - der weltweiten anarchosyndikalistischen Assoziation betraut ist.
Sofortige Freilassung der serbischen AnarchosyndikalistInnen in Belgrad!
Gegen die Kriminalisierung politisch aktiver Menschen durch Terrorismusparagraphen!