Volkswagen Spanien: Streik bei VW Navarra
Noch während sich die Leitung des VW-Konzerns ob der pompösen Vorstellung des neuen Polo auf der Hannover-Messe gegenseitig lobt, ruhen am Produktionsstandort dieses Fahrzeuges zeitweilig die Bänder.
Am 23. April rufen die Basis-Gewerkschaften CGT und LAB im VW-Werk Pamplona (Spanien) zu einem dreistündigen Streik pro Schicht auf. Der Streik richtet sich gegen Auslagerung von Arbeitsinhalten, die anfallenden Überstunden begründet mit der erhöhten Nachfrage nach dem Polo-Modell, sowie die neue Arbeitsorganisation nach dem Volkswagen-Weg.
Die aufrufenden Gewerkschaften organisieren Vollversammlungen während des Streiks, um die Situation zu diskutieren. Dem Aufruf folgen ca. 600 Arbeiterinnen und Arbeiter, 500 von ihnen nehmen an den Versammlungen teil. Für VW Navarra entsteht ein Verlust von 150 Fahrzeugen, was ca. 40% der Produktion während der insgesamt 9 Stunden Streik ausmacht.
Wichtiger als der Produktionsausfall ist für die Basis-Gewerkschaften die zunehmende Beteiligung an der Diskussion über die Arbeitsbedingungen sowie die Tatsache, dass immer mehr ArbeiterInnen und Arbeiter dazu bereit sind, für ihre Rechte und Interessen zu kämpfen.
Hagen Weber
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